Die Übernahme von Covestro durch den arabischen Öl-Riesen Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) ist unter Dach und Fach. Durch die Akquisition steigt die einstige Bayer-Tochter direkt aus dem deutschen Leitindex ab. Der Nachfolger steht bereits fest – es handelt sich um den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC).
Grund für die außerplanmäßige Änderung der Indexzusammensetzung sei der zu geringe Streubesitz von Covestro von weniger als zehn Prozent, teilte die Deutsche-Börse-Indextochter Stoxx am Donnerstag nach Börsenschluss im schweizerischen Zug mit. Im Tagesverlauf hatte der staatliche Ölkonzern XRG (ehemals Adnoc) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mitgeteilt, über 91 Prozent der Aktien im Übernahmeangebot ergattert zu haben.
Im MDAX, aus dem FMC aufsteigt, wird den Angaben zufolge der zu Vonovia gehörende Wohnungskonzern Deutsche Wohnen aus dem SDAX nachrücken. Und im SDAX wird in der Folge der Laserspezialist LPKF aufgenommen. Die Änderungen werden zum 27. Dezember wirksam.
FMC mit Comeback
Die Fresenius-Tochter FMC ist erst im März 2023 in den MDAX abgestiegen. Inzwischen notiert der Titel deutlich höher als zum Zeitpunkt des Abstiegs. Dadurch ist auch die Marktkapitalisierung des Unternehmens gestiegen. Diese beträgt derzeit gut 13 Milliarden Euro.
Die Wiederaufnahme in den deutschen Leitindex ist positiv für die Aktie von FMC zu werten. DER AKTIONÄR zieht allerdings das Papier des Mutterkonzerns Fresenius klar vor. Das Management rund um CEO Michael Sen hat das Gesundheitsunternehmen auf mehr Effizienz getrimmt, neu strukturiert (unter anderem die Entflechtung von FMC) und Randbereiche im Hinblick auf den Schuldenabbau veräußert. Das spiegelt sich in steigenden Kursen wider. Die Fresenius-Aktie hat nach Ansicht des AKTIONÄR auch im Jahr 2025 weiteres Aufwärtspotenzial, Rücksetzer bleiben Kaufchancen.
Enthält Material von dpa-AFX