Das Reisegeschäft floriert, und die Aussichten für den Tourismus sind sowohl kurzfristig als auch langfristig vielversprechend. Dennoch hat die TUI-Aktie zuletzt an Wert verloren und sich weiter von der 8-Euro-Marke entfernt. Gleichzeitig nutzt TUI Cruises die durch die Rückkehr an die Frankfurter Börse verbesserten Refinanzierungsmöglichkeiten.
TUI Cruises, ein Joint Venture von TUI und Royal Caribbean, hat eine unbesicherte Anleihe im Wert von 375 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 5,5 Jahren und einem jährlichen Kupon von 5,00 Prozent ausgegeben. Die Mittel sollen teilweise zur Rückführung einer bestehenden Anleihe über 474 Millionen Euro mit Fälligkeit im Mai 2026 sowie aus Eigenmitteln finanziert werden.
Der eigenständige TUI-Konzern konnte – unabhängig vom Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises – davon seine Nettoverschuldung weiter reduzieren: Zum 30. Juni 2024 lag sie bei 2,1 Milliarden Euro, nach 2,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Laut Bloomberg-Schätzungen sollen die Nettoschulden per Ende September 2024 auf 1,77 Milliarden Euro reduziert worden sein (Jahreszahlen kommen am 11. Dezember) und weiter auf 1,33 Milliarden Euro bis Ende 2025. Bei einem Jahresumsatz von über 20 Milliarden Euro verliert das Thema Schulden zunehmend an Bedeutung. Vielmehr könnte diese Relation die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen ermöglichen.
Die Aktie legt um etwa ein Prozent auf 7,50 Euro zu. Damit wurde die wichtige Unterstützungszone zwischen 7,39 und 7,45 Euro verteidigt. Im Blick nach oben bleibt die 8-Euro-Marke die alles entscheidende Hürde: Ein nachhaltiger Anstieg über die Widerstandszone von 7,97 bis 8,04 Euro Euro könnte den Auftakt zur nächsten Phase der Kurserholung einleiten und den Aktienkurs bis 9,50 katapultieren.
Die erfolgreiche Finanzierung zeigt, dass TUI in Deutschland wieder als verlässlicher Schuldner wahrgenommen wird. Zudem bleiben die Branchenaussichten und die touristische Nachfrage positiv, was den weiteren Schuldenabbau begünstigen dürfte. Neue Impulse könnten die am 11. Dezember veröffentlichten Jahreszahlen liefern. Investierte Anleger sollten weiterhin engagiert bleiben.