Für TUI wird der Weg zurück - angesichts der andauernden Corona-Pandemie - zur "alten Normalität" ein ganz langer werden. Immerhin geht es jetzt auch Großbritannien allmählich mit dem Tourismus wieder los - England ist der zweitgrößte Markt für den deutsch-britischen Reiseveranstalter. In Deutschland kommen die Ferienflieger bereits seit rund vier Wochen ihrem "originären" Auftrag nach. Die konkreten Zahlen dürften allerdings nicht ausreichen, um der TUI-Aktie nachhaltig Flügel zu verleihen.
Konkret startete der Pauschalreise-Riese gestern seine ersten Passagierflüge aus Großbritannien seit fast vier Monaten. Die beliebten Mittelmeer-Destinationen Mallorca und Ibiza wurden angeflogen. TUIs England-Boss Andrew Flintham bezeichnete das gegenüber der Mail Online als einen "enorm symbolischen Moment".
Auf der Umsatz-Seite des Touristik-Konzerns dürften die Reiseaktivitäten im Juli allenfalls "symbolische Wirkung" entfalten. Mit 44 Flügen pro Woche, zunächst von Gatwick, Manchester und Birmingham zu acht Destinationen, sind nur vier Prozent des üblichen europäischen Sommerflugprogramms belegt. Flintham will den Betrieb rasch ausweiten: Im August wird Tui bis zu 500 Flüge pro Woche zu 19 Zielen, darunter die Türkei, Kreta, Rhodos, Mallorca und die Kanarischen Inseln, aufnehmen.
Dennoch sieht auch Flintham die weitere Entwicklung kritisch und bittet den Staat (indirekt) um Unterstützung: „Es besteht die Gefahr, dass die Regierung aufatmen wird, wenn alle im August wieder anfangen zu fliegen. Aber sie sollte sich darum bemühen, jene Industrien zu unterstützen, die einen schwierigeren Neustart haben." Er glaubt, dass TUI den Winter überstehen werde, aber es sei „eine Herausforderung“, so der TUI-England-Chef gegenüber der Mail Online.
Herausfordernd bis sehr schwierig dürften auch aus Sicht des AKTIONÄR die kommenden Monate für TUI angesichts der unberechenbaren Corona-Pandemie bleiben. Für Investoren, die ein solides Investment suchen, ist der Touristik-Konzern nicht geeignet. Allenfalls Zocker können auf temporär positive Entwicklungen wetten.
(Mit Material von dpa-AFX)