TUI macht sich startklar – zumindest für den Sommer 2020. Nach einigen Unsicherheiten und Hin und Her in Berlin hebt die Bundesregierung nun zum 15. Juni die Reisewarnung für die EU- und Schengen-Staaten sowie für Großbritannien auf und ersetzt sie durch die viel zitieren länderspezifischen Reisehinweise. Am 17. Juni will der Branchenprimus in Richtung Portugal starten. Fliegt die Aktie mit?
Konkret wollen die Hannoveraner nach dreimonatiger Pause zunächst von Frankfurt und Düsseldorf aus nach Faro fliegen. Neben dem Küstenort an der Algarve soll auch Mallorca schnellstmöglich wieder angeflogen werden. Da in Spanien die Einreisesperren noch über den 15. Juni hinaus gelten, verzögert sich für das Lieblingsland der Deutschen jedoch die Aufhebung der Reisewarnung.
Deshalb befindet sich das Unternehmen aus Hannover in Gesprächen mit der Regionalregierung der Balearen, um im Rahmen eines Pilotprojekts ab Mitte Juni auch erste Flüge für Pauschalreisekunden nach Mallorca anbieten zu können, schreibt die Nachrichtenagentur dpa-AFX. Laut „Mallorca Magazin“ ist dieses touristische Pilotprojekt mit 2.000 bis 3.000 deutschen Urlaubern in vier Hotels durch die Nicht-Aufhebung der Reisewarnung allerdings nochmal fraglicher geworden. Und nicht nur das: Auch die spanische Kurzarbeiter-Regelung wird dessen Durchführung vermutlich verhindern. Der spanische Verkehrsminister José Luis Ábalos erklärte am Mittwoch, in "Einzelfällen" sei eine Grenzöffnung vor dem 1. Juli denkbar. Das klingt schwammig und unsicher.
„Unsicher“ bewertet auch „Independent Research“ das weitere Geschäft für TUI. Das Analysehaus hat jüngst eine Studie veröffentlicht, die Einstufung auf „Verkaufen“ belassen und ein Kursziel von 4,50 Euro genannt. Damit hat das Papier ausgehend vom aktuellen Kurs von rund 5,40 Euro noch einiges an Abwärtspotenzial.
Auch der AKTIONÄR sieht TUI nach wie vor kritisch. Angesichts der andauernden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Unsicherheiten für den Reisemarkt wird der Touristik-Konzern weiterhin in schwierigem Fahrwasser sein. Die Aktie hat vor dem Hintergrund ein ungünstiges Chance-Risiko-Profil und eignet sich nicht als solides als Dauerinvestment.
(Mit Material von dpa-AFX)