Der Touristik-Konzern TUI hat heute nicht nur die unerfreuliche Entwicklung in England zu verkraften – auch in Deutschland verstärken sich die Unsicherheiten hinsichtlich der regierungsseitig angedachten Grenzöffnungen. Konkurrenten reagieren bereits mit Rückzug. Das setzt die TUI-Aktie zusätzlich unter Druck – die Verluste haben sich im Laufe des Tages deutlich ausgeweitet.
Die Ursache dafür ist das Verhalten von "Alltours" und "Schauinsland-Reisen". Beide Veranstalter haben angesichts der Ungewissheit über die wichtigen Details der Reise-Lockerungen zu europäischen Ländern und Mittelmeer-Destinationen den Stopp von Flugreisen erst einmal verlängert. Schauinsland-Reisen hat jetzt alle Flugreisen bis 26. Juni storniert.
Die Bundesregierung hatte offengelassen, ob und für welche Länder unter welchen konkreten Bedingungen die weltweite Reisewarnung ab dem 15. Juni aufgehoben werde. Zudem gebe es auch in einigen Zielgebieten noch Einschränkungen oder Sperrung von Flugverbindungen. Zuvor hatte Alltours bereits alle Flugreisen bis einschließlich 25. Juni gecancelt.
Diese Unsicherheiten sind faktisch von der Bundesregierung geschürt worden. Eigentlich wollten Merkel und Co. bereits am vergangenen Mittwoch ein Konzept für den Neustart des Tourismus in Europa vorlegen. Nach Bedenken des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder wurde dieser Beschluss auf kommende Woche verschoben.
Für TUI ist das nun ein weiterer Nackenschlag. Die Corona-Unsicherheiten werden dem Touristik-Konzern noch länger Schmerzen bereiten. Eine ausführliche Analyse über den Reiseveranstalter aus Hannover lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 23/2020 des AKTIONÄR, die digital oder ab heute im Kiosk erhältlich ist.
(Mit Material von dpa-AFX)