TUI ist beim Thema "Staatshilfe Teil 2" einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik hat wie geplant eine Wandelanleihe in Höhe von 150 Millionen Euro gezeichnet, wie der Touristik-Konzern mitteilte. Damit sind sämtliche Voraussetzungen für eine weitere Kreditlinie der KfW-Bank erfüllt. Die TUI-Aktie goutiert das mit einem kleinen Kursplus.
Zusammen mit der Anleihe erhält der weltgrößte Reisekonzern so weitere 1,2 Milliarden Euro, um die Corona-Krise zu bewältigen. Der Staat kann die mit 9,5 Prozent verzinste Anleihe jederzeit in 9 Prozent der Unternehmensanteile wandeln.
Einschließlich dieses zweiten Stabilisierungspakets verfügt die TUI damit nach eigenen Angaben über Finanzmittel in Höhe von rund zwei Milliarden Euro. Das Paket stelle ausreichend Liquidität sicher, um die saisonalen Schwankungen im Winter 20/21 abzudecken, teilte das Unternehmen mit. "Das aufgestockte Stabilisierungspaket mit den Krediten des Staates sichert vor allem die Liquidität während der Pandemie", erklärte TUI-Boss Fritz Joussen. "Wir müssen diese Zeit ohne nennenswerte Umsätze überbrücken und beschleunigen gleichzeitig den Umbau für die Zeit nach Corona."
Zuvor hatten die Besitzer einer Anleihe zugestimmt, dass sich das von der Corona-Krise hart getroffene Unternehmen stärker verschulden darf. Den Hannoveranern war im Frühjahr als erstem deutschen Großunternehmen bereits ein Krisendarlehen über 1,8 Milliarden Euro zugesprochen worden.
Dass der Weg zu weiteren TUI-Staatshilfen geebnet wird, war im Grunde zu erwarten. An TUIs extrem schwieriger Lage hat sich mit dem heutigen Tag nichts geändert. Anleger umkurven besser das Papier.
(Mit Material von dpa-AFX)