Der Tourismus und damit auch TUI hoffen auf einen starken Sommer 2022. Die Buchungen bei den Reiseveranstaltern sind jedoch in den vergangenen Wochen erneut eingebrochen. Viele Destinationen haben Corona-bedingt ihre Einreiseregeln verschärft. Dies könnte zu einem Preisrutsch führen und damit die Umsatzseite der Touristik-Unternehmen zusätzlich belasten.
TUI-Chef und Berufs-Optimist Fritz Joussen erklärte jüngst noch vollmundig, dass man im kommenden Sommer mit einer Rückkehr zur Normalität und damit auch zum Vorkrisen-Niveau rechne. Dabei könne der Reiseveranstalter höhere Preise durchsetzen, im laufenden Winter läge das Plus bei 15 Prozent, im Sommer 2022 sogar bei 23 Prozent.
Doch die Omikron-Variante hat zuletzt auf Stimmung und Buchungslaune gedrückt. "Die Nachricht über das Auftreten der Omikron-Variante war sofort im Buchungsverhalten zu spüren", erklärt Thomas Bösl, Chef des Reisebüro-Megaverbundes QTA, gegenüber der fvw.
Vor dem Hintergrund dieses schwer kalkulierbaren Gemengelage schauen die Touristik-Unternehmen nun genau auf die Preisentwicklung, um das Erlöspotenzial für die nächsten Monate einzuschätzen. Wie die renommierte Touristik-Zeitschrift weiter berichtet, ergab eine Umfrage von Dertour, der deutschen Nummer 2 nach TUI, dass die Preise für 61 Prozent der Kunden ausschlaggebend für die Buchungs-Entscheidung sein werden. Das Problem: Omikron und die daraus resultierende Nachfrageschwäche könnte nun zusätzlich Druck auf die Preise ausüben. Und eine solche etwaige "Preisspirale nach unten" tut keinem Reiseveranstalter gut – am wenigsten dem hoch verschuldeten TUI-Konzern.
Die TUI-Aktie gewinnt am Donnerstag im frühen Handel ein Prozent und notiert bei 2,48 Euro.
Da die Aussichten für TUI höchst unsicher sind, dürfte auch die Aktie weiterhin zur Schwäche tendieren. Anleger sollten den Wert daher besser meiden.
Investoren, die einen Tourismus-Titel mit gutem Chance-Risiko-Verhältnis suchen und einen langem Atem haben, sollten sich vielmehr mit dieser Aktie beschäftigen.