Die TUI-Aktie ist trotz der unter den Markterwartungen ausgefallenen Zahlen weiter im Aufwind. Die Anleger setzen vermutlich auf ein starkes Geschäft im Sommer. Im Rahmen der Zahlen-Bekanntgabe hatte Konzernlenker Fritz Joussen entsprechenden Optimismus genährt. Ein Analystenhaus aus England traut dem Frieden allerdings nicht.
Barclays hat TUI nämlich nach den Quartalszahlen auf "Underweight" mit einem Kursziel von 200 Pence (2,37 Euro) belassen. Demnach könnte es für den Tourismus-Titel perspektivisch rund 30 Prozent abwärts gehen.
Der Reisekonzern habe mit dem Barmittelbestand (per 6. Dezember 2021: 3,5 Milliarden Euro) leicht positiv überrascht und seinen Ausblick weitgehend unverändert belassen, schrieb Analyst James Rowland Clark in einer aktuellen Studie. Das Preisumfeld bleibe stark. Allerdings beinhalte die hohe Verschuldung und die daraus resultierende Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung weiterhin Verwässerungsrisiken für die Aktionäre.
Die TUI-Aktie kann am Donnerstag "dennoch" weiter zulegen und gewinnt mehr als drei Prozent auf 3,43 Euro. Damit muss der Titel, der bereits am Mittwoch per Schlusskurs den GD200 (aktuell: 3,24 Euro) herausgenommen hat, nun den Widerstand bei 3,44 Euro überwinden - am besten auf Schlusskursbasis. Gelingt das, rückt das Oktober-Hoch vom vergangenen Jahr bei 3,66 Euro ins Blickfeld.
Die Aktie gewinnt am Donnerstag zur Mittagszeit rund 4,5 Prozent auf 3,47 Euro.
Die TUI-Aktie wird derzeit von den Sommer-Hoffnungen beflügelt. Rein fundamental hat sich jedoch nichts geändert und DER AKTIONÄR bleibt mit Blick auf die schlechten Q1-Zahlen und die Schuldenproblematik weiter außen vor.
Rein charttechnisch dürfte die Aufwärtsbewegung der Aktie nun erstmal ins Stocken geraten. Ob die Aktie den Widerstand bei 3,44 Euro direkt (auf Schlusskurs-Basis) überwindet, ist eher unwahrscheinlich. Allenfalls erfahrene Trader können einen Zock riskieren und darauf spekulieren, dass das Momentum weiter anhält.
(Mit Material von dpa-AfX)