Donald Trump will mehr Autos von US-Herstellern auf den Straßen sehen. Dazu geht er geht auf Konfrontationskurs. Der designierte US-Präsident sagte in New York in einem Interview der "Bild"-Zeitung und der Londoner "Times": "Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen."
Allen voran attackierte Trump BMW. Die Münchner wollen 2019 eine Fabrik in Mexiko eröffnen. Trump legte BMW nahe, die Fabrik in den USA zu bauen.
BMW mit hohem US-Anteil
Von den deutschen Autobauern setzt BMW prozentual gesehen die meisten Autos in den USA ab. Nimmt man die 2015er Zahlen als Basis, verkauft BMW im zweitwichtigsten Automarkt der Welt 404.000 Autos. Das sind rund 19,8 Prozent des gesamten Absatzes. Daimler verkauft in den USA knapp 17,1 Prozent seiner Autos, VW kommt mit der Kernmarke auf 5,54 Prozent. Porsche dagegen verkauft 51.756 seiner insgesamt 225.000 Autos in die USA (23,0 Prozent).
BMW bleibt gelassen
BMW reagierte auf die Aussagen von Donald Trump: Der künftige US-Präsident habe eine Reihe anderer Vertreter aus der Automobilindustrie genannt, bevor er die Pläne von BMW zum Bau einer Fabrik in Mexiko angesprochen habe, sagte BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer zu Journalisten am Rande einer Technologie-Konferenz in München.
Die von Trump über das Wochenende in Gesprächen mit Zeitungen gemachte Aussagen seien nicht wirklich überraschend. Es sei für ihn als künftiger US-Präsident legitim, jetzt die zuvor in Aussicht gestellte Art von Politik weiter zu verfolgen.
Daimler mit 17 Prozent US-Anteil
Daimler reagiert überhaupt nicht auf die Aussagen Trumps, sondern machte mit einem Zukauf auf sich aufmerksam: Daimler übernimmt den Dienstleister PayCash Europe. Unter einem neuen Namen soll eine Bezahlfunktion im digitalen Ökosystem von Mercedes aufgebaut werden.
Die Aktie legte dennoch den Rückwärtsgang ein. Eine erste Unterstützung wartet jetzt im Bereich der 38-Tage-Linie bei 68,75 Euro. Bei 66,25 Euro wartet die 90-Tage-Linie. Auf diesem Niveau können Anleger versuchen ein Abstauberlimit zu platzieren.
VW bleibt spannend
Das VW-Papier hatte nach der Einigung mit den US-Behörden stark zugelegt. Da war der kurze Rücksetzer nicht verwunderlich. Wird die Marke von 148,14 Euro überwunden - das Tief aus dem Monat Oktober 2014 - lautet das nächste Etappenziel 158,38 Euro. Das Tief aus dem Monat September 2015. Damit wäre dann auch gleichzeitig das Gap geschlossen. mAnleger versuchen mit einem Abstauberlimit bei 143,00 Euro und 140,50 Euro zum Zug zu kommen.