Die durch den Ukraine-Krieg nochmals stark angezogenen Öl- und Gaspreise lassen die Gewinne von Totalenergies kräftig sprudeln. Im ersten Quartal erwirtschaftete der französische Energieriese trotz einer Milliardenabschreibung aufs Russland-Geschäft unter dem Strich einen Gewinn von 4,9 Milliarden US-Dollar (rund 4,6 Milliarden Euro).
Das war fast die Hälfte mehr als im ersten Quartal 2021, in dem sich der Konzern bereits deutlich von seinem Geschäftseinbruch in den Anfängen der Corona-Pandemie erholt hatte. Wie bereits angekündigt, sollen die Aktionäre nun durch höhere Ausschüttungen vom guten Geschäftsverlauf profitieren. Für das erste Quartal soll es eine Zwischendividende von 0,69 Euro je Aktie geben und damit fünf Prozent mehr als zuletzt. Zudem will der Konzern in der ersten Jahreshälfte eigene Aktien für bis zu 3 Milliarden Dollar zurückkaufen.
Unterdessen hinterlässt der Ukraine-Krieg auch tiefe Spuren bei Totalenergies: Wie bereits am Vorabend bekannt wurde, schreibt der Konzern auf ein Flüssiggas-Projekt in Russland mehr als vier Milliarden Dollar ab. Das Unternehmen habe entschieden, kein weiteres Kapital in die Entwicklung von Projekten in Russland zu stecken, teilte Totalenergies nunmehr in Paris mit. Zudem habe der Konzern begonnen, schrittweise seine Aktivitäten in dem Land niederzulegen.
Die Abschreibung schmerzt natürlich etwas, ist aber angesichts der starken Geschäftsentwicklung zu verkraften und letztlich auch keine große Überraschung mehr. TotalEnergies dürfte dank der anhaltend hohen Ölpreise im laufenden Jahr einen satten Gewinn erzielen, womit stattliche Dividenden und der fortschreitende Konzernumbau weiterhin ungefährdet bleiben dürften. Die Musterdepot-Titel bleiben attraktiv (Stopp: 39,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX
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