Die Aktie des Energieriesen TotalEnergies hat zuletzt wieder etwas nachgegeben. Dies lag auch an der jüngsten Korrektur von Brent, WTI & Co. Doch die Ölpreise dürfte nach Ansicht von US-Finanzministerin Janet Yellen im Falle einer kompletten Blockade der russischen Exporte wahrscheinlich "durch die Decke" gehen.
Viele Staaten, vor allem in Europa, seien "sehr abhängig" von russischem Öl, sagte Yellen am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus. "Wir wollen Russland maximalen Schmerz zufügen, aber auch darauf achten, den Amerikanern und unseren Partnern keinen übermäßigen Schmerz zuzufügen", sagte Yellen.
Die USA haben den Import von russischem Erdöl wegen des Angriffskriegs in der Ukraine verboten - allerdings machten die Einfuhren nur einen geringen Teil der US-Versorgung aus.
Eine komplette Blockade der russischen Exporte sei angesichts der hohen Nachfrage bei in etwa gleichem Angebot derzeit nicht erstrebenswert, sagte Yellen. Sobald andere Länder und Produzenten ihre Ölproduktion erhöhten, wäre es vielleicht auch möglich, Russlands Exporte noch stärker zu begrenzen, sagte Yellen. Die Preise für Rohöl sind seit Beginn des russischen Konflikts mit der Ukraine bereits deutlich gestiegen.
Es bleibt trotz der aktuellen Konsolidierungsphase bei den Ölpreisen dabei: Das hohe Preisniveau ist für TotalEnergies eine Lizenz zum Gelddrucken. Vermutlich wird der Vorstand auch diese Gewinne dazu verwenden, um zum einen den Aktionären üppige Dividenden auszuzahlen. Zum anderen dürfte weiter in Zukunftstechnologien wie Wasserstoff, Lösungen zur E-Mobilität und vor allem Erneuerbare Energien (in diesem Bereich will TotalEnergies einer der weltweit führenden Konzerne werden) investiert werden. Die Aussichten für die Dividendenperle (aktuelle Rendite: sechs Prozent) bleiben gut, Anleger können beim Musterdepottitel weiterhin zugreifen (Stopp: 39,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX
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