Zusätzlicher Rückenwind für die Aktien von Energieriesen wie etwa den Musterdepotwert TotalEnergies: Die Ölpreise haben am Montag deutlich zugelegt. So verteuerte sich ein Barrel Brent am Ende des Handelstages um 3,15 auf 107,53 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 3,40 Dollar auf 102,67 Dollar.
Ein Grund hierfür: Saudi-Arabien kündigte an, seine Preise für Kunden in allen Regionen anzuheben. So werden die Preise des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco für asiatische Kunden für den kommenden Monat um 4,40 Dollar im Vergleich zum März angehoben. Analysten sprachen von einer massiven Erhöhung.
Belastet wurden die Preise zuletzt durch die Freigabe eines erheblichen Teils der US-Erdölreserven. Hintergrund sind die stark gestiegenen Ölpreise infolge des Kriegs Russlands gegen die Ukraine. Die übrigen Mitglieder der Internationalen Energieagentur (IEA) wollen ebenfalls mehr Öl auf den Markt geben. In dieser Woche sollen Details dazu bekannt gegeben werden.
Der Westen hat unterdessen weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt, nachdem es Berichte über weitere russische Kriegsverbrechen an der ukrainischen Zivilbevölkerung gibt. "Ein Einfuhrstopp der EU für russisches Öl und Gas ist aber weiterhin unwahrscheinlich, da insbesondere letzteres kurzfristig nicht ersetzt werden könnte und daher schwerwiegende wirtschaftliche Folgen zu erwarten wären", schreibt Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Wirtschaftsminister Robert Habeck lehnte Forderungen nach einem Einfuhrstopp erneut ab.
Das anhaltend hohe Ölpreisniveau ist für TotalEnergies praktisch eine Lizenz zum Gelddrucken. Die Franzosen dürften auch diese Gewinne dazu verwenden, um zum einen den Aktionären üppige Dividenden auszuzahlen. Zum anderen sollte man weiter in Zukunftstechnologien wie Wasserstoff, Lösungen zur E-Mobilität und vor allem Erneuerbare Energien (in diesem Bereich will TotalEnergies einer der weltweit führenden Konzerne werden) investieren. Die Aussichten für den Blue Chip bleiben gut, Anleger können beim Musterdepottitel weiterhin zugreifen (Stopp: 39,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX
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