Gegenwind für Energieriesen wie BP und TotalEnergies: Die Ölpreise haben am Mittwoch angesichts wachsender Konjunktursorgen deutlich nachgegeben. Der Preis für ein Barrel Brent sank auf 89,38 US-Dollar. Das waren 3,46 Dollar weniger als am Vortag. Mit 88,92 Dollar fiel der Brent-Preis erstmals seit Februar zeitweise unter die Marke von 89 Dollar.
Ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 3,74 Dollar auf 83,17 Dollar nach. Hier wurde mit 82,76 Dollar sogar der niedrigste Stand seit Januar erreicht. Beide Ölpreise notieren damit unter Niveaus, die sie vor Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar hatten.
Derzeit lasten vor allem die weltweit trüben Konjunkturaussichten auf den Ölpreisen. Dies dämpft die Nachfrage nach Rohöl. Die Leitzinserhöhungen wichtiger Notenbanken belasten die wirtschaftliche Entwicklung zusätzlich. Hinzu kommt die harte Corona-Politik Chinas, die weiterhin die Lieferketten stört und die Nachfrage aus China dämpft. Der starke Wechselkurs des Dollar belastet die Nachfrage nach Rohöl in anderen Währungsräumen, da Rohöl in der US-Devise gehandelt wird.
Der Ölverbund Opec+ hat auf die fallenden Preise bereits reagiert. In dieser Woche drosselten die rund 20 Förderländer ihre Produktion, wenn auch nur leicht. Analysten interpretierten den Schritt als Bekenntnis zu weiteren Kürzungen, falls diese erforderlich werden sollten. Der Schritt hat die Märkte offenbar nicht dauerhaft überzeugt.
Auch am Ölmarkt dürfte sich die aktuell mitunter wilde Achterbahnfahrt bei den Preisen noch einige Zeit fortsetzen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die Ölpreise aber auf einem hohen Niveau verharren. Daher dürften BP und TotalEnergies weiterhin Tag für Tag satte Gewinne einfahren. Die immer noch günstig bewerteten Blue Chips bleiben daher attraktiv.
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Mit Material von dpa-AFX