Der BP-Vorstandschef Bernard Looney geht davon aus, dass die Gasknappheit Europa länger belasten könnte. Er erklärte im Rahmen einer Veranstaltung der Irish Academy of Engineering, dass die Lösung der Gaskrise kein "Ein-Winter-Deal" sein wird. Er betonte, dass derzeit ein "Energie-Trilemma" existiert.
So müssen BP und Co einerseits sichere, aber auch erschwingliche und kohlenstoffarme Energie liefern. Looney begründete damit das Vorgehen von BP, auch weiterhin in Kohlenwasserstoffe zu investieren – allerdings in geringerem Umfang als früher. Zudem schiebt der britische Energieriese Investitionen "in großem Maßstab" an, um den Übergang zu Erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Mehr dazu lesen Sie hier.
"Das E-Auto hat gewonnen"
Darüber hinaus erklärte Looney, dass die Welt sich im Fahrzeuggeschäft rasch verändert habe und betonte: "Der Kampf ist vorbei und die Elektroautos haben gewonnen!" Er geht aber davon aus, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen diejenigen von Autos, die mit Benzin und Diesel angetrieben werden, übertreffen wird. Dennoch positioniert sich BP schon jetzt mit Nachdruck im Bereich der E-Mobilität. So ist der Konzern laut Looney bereits zum größten Anbieter von Schnellladegeräten für Elektrofahrzeuge in Deutschland geworden.
BP spielt die aktuelle Situation mit anhaltend hohen Öl- und Gaspreisen natürlich voll in die Karten. Die konsequenten Investitionen in Erneuerbare Energien, E-Mobilität und andere nachhaltige Projekte dürften sich langfristig ebenfalls auszahlen. Die charttechnisch attraktive und günstig bewertete Aktie (2023er-KGV von 5, KBV von 1,2 und Dividendenrendite von 4,3 Prozent) bleibt ein klarer Kauf (Stopp: 4,00 Euro).