Der Energieriese TotalEnergies würde gerne sein Engagement bei den Erneuerbaren Energien rasch ausbauen. Zum einen natürlich, weil dieser Bereich immer wichtiger wird. Zum anderen aber natürlich auch, um nicht aus noch mehr Portfolios von Pensionsfonds und anderen Vermögensverwaltern aussortiert zu werden, da die Klimabilanz zu schlecht ist.
Doch gerade beim Ausbau der Aktivitäten bei Solar-, Wind- und Wasserkraftprojekten in Schwellen- und Entwicklungsländern treten immer wieder Probleme auf, die Konzernchef Patrick Pouyanne nerven. Schuld daran ist seiner Ansicht nach die restriktive Politik des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Pouyanne erklärte, dass etwa in Afrika viele Elektrizitätsprojekte unter "einem Solvenzproblem leiden“. Für das Risiko, dass nicht bezahlt wird, könne man sich dort aber kaum absichern. Denn die afrikanischen Regierungen können meist keinerlei Garantien geben. Pouyanne erklärte, dass sie nicht in der Lage sind, diese Garantien zu geben, weil der IWF kommt und ihnen sagen würde: „Gebt diese Garantien nicht, ihr seid bereits überschuldet.“ Er betonte: "Ich bin enttäuscht, dass es keine echte internationale Finanzinstitution gibt, die für all diese afrikanischen Staaten bürgt und nicht mehr von ihnen verlangt als das, was wir verlangen." Mehr dazu lesen Sie hier.
Daher beschränke sich etwa TotalEnergies fast nur auf Business-to-Business-Bergbauprojekte, für kleinere Firmen ist dies aber oftmals schwieriger. Der französische Energieriese verfügte Ende des Jahres 2023 über ein Portfolio bei Erneuerbaren Energien im Volumen von 22 Gigawatt installierter Leistung – mehr als alle anderen großen Ölproduzenten.
Es dürfte spannend werden, ob sich an den von Pouyanne kritisierten Praktiken des IWF zeitnah etwas ändern wird. Wünschenswert wäre es natürlich. DER AKTIONÄR bleibt indes für die Anteilscheine des Energieriesen weiterhin optimistisch gestimmt. Denn trotz der aktuellen Konjunkturschwäche sind die mittel- bis langfristigen Aussichten für TotalEnergies nach wie vor gut, die Bilanz ist sehr solide und die Bewertung mit einem KGV von 7 im historischen und im Branchenvergleich sehr günstig. Darüber hinaus lockt die ordentliche Brutto-Dividendenrendite von fast fünf Prozent. Die Aktie bleibt attraktiv (Stopp: 49,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.