Im unsicheren geopolitischen Umfeld können sich die Aktien von Secunet gegen den schwachen Markttrend deutlich von ihren Tiefstständen lösen. Hintergrund der dynamischen Gegenbewegung: Anleger setzen darauf, dass der IT-Sicherheitsspezialist vom Bedarf nach Schutz vor Cyber-Angriffen profitieren könnte.
Nach dem Einmarsch von Russland in das Nachbarland Ukraine wachsen die Sorgen vor einem Übergreifen des Konflikts in andere Staaten. Befürchtet wird dabei auch eine Zunahme von Cyberangriffen.
Secunet agiert als Quasi-Monopolist zur Lieferung von sicherheitskritischen Technologien für die Bundesrepublik Deutschland. Zudem expandiert das Unternehmen zunehmend in Bereichen außerhalb hoheitlicher Organisationen, also in der Privatwirtschaft und hat sich hier zuletzt mit neuen Produktlösungen positioniert.
Der Vorstand erwartet für das noch junge Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von rund 320 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von etwa 50 Millionen Euro. Der Ausblick liegt damit unterhalb der Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021, das mit Erlösen von 337,6 Millionen Euro (2020: 285,6 Millionen Euro) und einem EBIT von 63,9 Millionen Euro (2020: 51,6 Millionen Euro) als achtes Geschäftsjahr in Folge mit einer deutlichen Steigerung gegenüber dem jeweiligen Vorjahr abgeschlossen wurde. Den Geschäftsbericht für 2021 samt testierter Zahlen will Secunet am 25. März vorlegen.
Die Planvorgaben des Vorstands erscheinen einmal mehr recht konservativ: Das Management prognostiziert traditionell recht vorsichtig. In den vergangenen fünf Jahren wurden die initial gesetzten Prognosen immer übertroffen.
Die von einigen Marktteilnehmern kritisierte hohe Bewertung wurde zuletzt deutlich abgebaut. Nachdem die Aktie vom November-Hoch bei 608 Euro um satte 58 Prozent zurückgefallen ist, kann sich der Kurs durch die frischen Impulse von den Tiefstständen bei 251,50 Euro lösen und hat seitdem wieder 45 Prozent zuleget.
Der Digitalisierungstrend dürfte auch im laufenden Jahr anhalten und bei Secunet trotz der notwendigen Investitionen für weiteres Wachstum sorgen. Risikofreudige Anleger, die bereits auf eine Gegenbewegung spekulieren, können erste Gewinne einstreichen und mit dem Rest auf eine mittelfristige Fortsetzung der Erholung spekulieren. Warburg Research sieht die Aktie erst bei 540 Euro fair bewertet.