Die Lanxess-Aktie führt am Montag die Gewinnerliste im DAX an. Für Zuversicht sorgten Spekulationen um die Zukunft der Kautschukparte. Der Spezialchemiekonzern kommt bei der Partnersuche offenbar voran. Durch den jüngsten Aufwärtstrend hat sich das Chartbild von Lanxess aufgehellt.
Der Konzern sei mit möglichen Partnern "in Gesprächen", teilte der Konzern am Montag in Köln mit. Lanxess prüfe verschiedene strategische Optionen für das Kautschukgeschäft beziehungsweise Teilen davon. Dabei werde insbesondere das Eingehen eines Gemeinschaftsunternehmens als "eine Option" angesehen.Konzern-Chef Matthias Zachert hatte im Dezember in einem Zeitungsinterview "erste Gespräche" in diesem Zusammenhang eingeräumt. "60 Prozent unseres Konzernportfolios sind sehr gut aufgestellt", sagte er damals. "Den anderen Teil, also das Kautschukgeschäft, werden wir in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder nach vorne bringen." Überkapazitäten und Preisdruck prägten zuletzt das Kautschukgeschäft mit einem Jahresumsatz von rund 4,5 Milliarden Euro.
Lanxess überraschte zuletzt die Marktteilnehmer mit den vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2014 positiv. Nachdem der ins Schlingern geratene Spezialchemie-Konzern Ende 2014 noch auf rote Zahlen einstimmte, hat das Unternehmen dank eines Endspurts mehr verdient als gedacht. Grundlage des besseren Ergebnisses war vor allem eine stärkere als erwartete Nachfrage im Dezember. Lanxess-Chef Matthias Zachert erklärte: "Wir haben noch im Herbst den Trend beobachtet, dass Kunden im Kautschukbereich sich mit Aufträgen zurückhielten, weil sie in Anbetracht sinkender Ölpreise zunächst ihre Läger räumten." Überraschend habe sich dieser Trend im Dezember "deutlich abgeschwächt". Zudem profitiere Lanxess von geringeren Rohstoffkosten.
Abstauberlimit setzen
Die jüngsten Zahlen lassen auf bessere Zeiten bei Lanxess hoffen. Ob der Konzern die nachhaltige Trendwende schafft, bleibt fraglich. In den vergangenen Wochen ist die Aktie jedoch heiß gelaufen, ein Rücksetzer dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Anleger sollten daher aktuell keine Position eröffnen, sondern auf einen Rücksetzer warten. DER AKTIONÄR rät zu einem Abstauberlimit bei 38 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)