Im freundlichen Marktumfeld nach der Bundestagswahl ragt die Aktie von Klöckner & Co noch heraus. Der Stahlhändler hat am Montag einmal mehr die Prognose angehoben und damit wieder für Euphorie gesorgt. Mehr als sieben Prozent legen die Papiere des SDAX-Konzerns am frühen Nachmittag zu.
Eine weiter positive Dynamik der Stahlpreise lässt Klöckner optimistischer für das laufende Jahr werden. Das EBITDA vor Sondereffekten soll 2021 nun bei 800 Millionen Euro liegen. Bislang hatte das Management 650 bis 700 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Vor allem in den Vereinigten Staaten hätten sich die Stahlpreise im dritten Quartal weiterhin gut entwickelt, hieß es. Für das dritte Quartal rechnet Klöckner nun mit einem EBITDA vor Sondereffekten von 260 bis 280 Millionen Euro. Bislang sollten 200 bis 230 Millionen Euro zusammenkommen. Die vollständigen Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht Klöckner & Co am 3. November.
Optimistische Experten
Laut Jefferies-Analyst Alan Spence setzt sich ein Rekordjahr für den Stahlhändler mit dieser erneuten Zielanhebung fort. Erst im Juli hatte das Unternehmen die Prognosen auf die alte Zielmarke von bis zu 700 Millionen Euro erhöht. Damals hieß es schon, dass es in diesem Jahr auf das beste operative Jahresergebnis seit dem Börsengang im Jahr 2006 hinauslaufen werde.
Börsianer sahen die neue Zielmarke nun deutlich über den Markterwartungen. Jefferies-Experte Spence schätzt, dass der Marktkonsens im Gesamtjahr nun um 14 bis 17 Prozent steigen dürfte. Ein Händler ergänzte, die Papiere seien zuletzt etwas zurück gekommen von ihrem höchsten Niveau seit 2011, das sie im Juni erreicht hatten. Er sah auch deshalb Aufwärtspotenzial für die Papiere wegen der anhaltend guten Nachrichten.
Die Klöckner-Aktie ist in der vergangenen Woche ausgestoppt worden. Angesichts der Stahlpreisentwicklung stimmen die Aussichten zwar. Doch auf dem aktuellen Niveau dürfte viel von der derzeitigen Euphorie bereits eingepreist sein. Anleger warten nach dem Kurssprung zunächst auf eine Beruhigung.
Mit Material von dpa-AFX