Skepsis über die ambitionierten Umbaupläne bei der Deutschen Bank und Bedenken wegen wachsendem Konkurrenzdruck haben in den vergangenen Tagen auch die Aktie der Commerzbank belastet. Am Mittwoch gelingt jedoch eine dynamische Gegenbewegung: Mit fast vier Prozent Plus klettert die CoBa im schwächelnden Gesamtmarkt an die MDAX-Spitze.
Impulse liefern dabei Hoffnungen auf eine etwas weniger lockere Geldpolitik in den USA. Einige Anleger spekulieren offenbar darauf, dass US-Notenbankchef Jerome Powell bei seinem Auftritt vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses am Nachmittag entsprechende Hinweise zur Zinspolitik liefert.
Commerzbank-Devisenexpertin Esther Reichelt glaubt, dass Powell bei der Gelegenheit die Unabhängigkeit der Fed gegen den zunehmenden politischen Gegenwind aus Washington rigoros verteidigen wird. Zwar sei eine Zinssenkung im Juli noch immer nahezu vollständig eingepreist. Doch nach dem letzten guten Arbeitsmarktbericht seien sich Marktteilnehmer weniger sicher, ob ein „richtiger“ Zinssenkungszyklus notwendig sein wird.
Nicht nur die Commerzbank-Aktie profitiert davon, sondern der gesamte Sektor. Auch die Deutsche-Bank-Aktie kann nach knapp zehn Prozent Minus in den beiden Vortagen wieder zulegen. Der Branchenindex Stoxx Europe Banks legt am Mittag rund ein Prozent zu.
Aktie auf der Watchlist
Die Zinshoffnung in den USA kann die Talfahrt der Commerzbank-Aktie am Mittwoch zwar kurzfristig stoppen, das Chartbild hat sich in den vergangenen Wochen jedoch wieder deutlich eingetrübt. Zudem bleibt die Aussicht auf länger anhaltende Niedrigzinsen in der Eurozone ein Problem für das Institut. DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin zum Abwarten.
Mit Material von dpa-AFX.