Die Commerzbank-Aktie ist am Donnerstagmorgen im vorbörslichen Handel um bis zu drei Prozent abgerutscht und damit Schlusslicht im MDAX. Die Anleger reagieren auf eine Abstufung durch die US-Investmentbank JPMorgan – für sie ist die Commerzbank nun kein „Top Pick“ mehr. Für die Entscheidung gibt es vor allem zwei Gründe.
Zum einen rechnet JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein nun mit anhaltend niedrigen Zinsen und verwies in diesem Zusammenhang auf die besondere Zinssensibilität der Commerzbank. Zum anderen führt er die gescheiteren Fusionsgespräche an.
Als Konsequenz hat Abouhossein die Commerzbank-Aktie von „Overweight“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel von 8,75 auf 7,50 Euro gesenkt. Zudem zähle die Commerzbank-Aktie nun nicht mehr zu den „Top Picks“ der US-Bank.
Analyst senkt EPS-Prognosen
Der JPMorgan-Experte wird aber nicht nur bei der Commerzbank vorsichtiger, sondern betrachtet den gesamten europäischen Bankensektor nun etwas kritischer. In seiner Branchenstudie hat er unter anderem auch die Kursziele für die Deutsche Bank („Neutral“) und Unicredit („Overweight“) nach unten korrigiert. Grund dafür seien – wie bei der Commerzbank – das anhaltende Niedrigzinsumfeld und noch weiter gesenkte Gewinnschätzungen.
Aktie auf der Watchlist
In einer ersten Reaktion auf die Abstufung ist der Commerzbank-Aktie im vorbörslichen Handel um bis zu drei Prozent gefallen, konnte die Verluste bis kurz vor Xetra-Handelsstart jedoch auf knapp ein Prozent eindämmen. Eine Fortsetzung der dynamischen Aufwärtsbewegung vom Vortag scheint unter diesen Vorzeichen unwahrscheinlich. Anleger bleiben an der Seitenlinie.