Die Bieterschlacht um die Aufzugssparte bestimmt bei ThyssenKrupp derzeit die Schlagzeilen. Nach wie vor ist offen, ob ein Wettbewerber wie Kone oder Hitachi oder Finanzinvestoren zum Zug kommen. Klar ist aber: Der neue Eigentümer muss sich mit der mächtigen IG Metall auseinandersetzen – die hat klare Vorstellungen.
„Für jeden Interessenten gilt, ohne Fair-Owner-Vereinbarung mit der IG Metall, ohne klare Zusagen für die Beschäftigten gibt es von uns keine Zustimmung“, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei zwar gerechtfertigt, dass es ein Übernahmerennen um eine möglichst hohe Bewertung des hochprofitablen und attraktiven Unternehmens gebe. „Aber ich sage auch ganz deutlich: Es muss und wird auch einen Bieterwettbewerb geben in Sachen Fairness gegenüber den Beschäftigten.“
Hofmann reagiert damit auf Aussagen von Kone-Chef Henrik Ehrnrooth, der zuletzt erklärt hatte, dass es sein könne, dass einige Teile von ThyssenKrupp abgegeben werden müssen. „Das ist ganz sicher kein gutes Angebot für die Beschäftigten“, so Hofmann.
Ähnlich äußerte sich auch der stellvertretende Aufsichtsratschef von ThyssenKrupp und IG-Metall-Sekretär Markus Grolms. „Wir haben in der Grundlagenvereinbarung mit dem Vorstand klipp und klar festgelegt, dass jeder Bieter vor einem Signing zunächst mit uns eine Vereinbarung erzielen muss”, sagte er zu Reuters. „Wir fordern von jedem möglichen Käufer ein klares Zukunftskonzept. Eine Zerfledderung von Elevator machen wir nicht mit. Das gilt auch für Kone.“
Bieter müssen sich auf harte Verhandlungen mit der Gewerkschaft einstellen. Den Verkauf der Aufzugstochter dürfte das aber nicht gefährden. ThyssenKrupp sollte dadurch viel Geld in die Kasse fließen. Anleger setzen weiter darauf, dass dem Konglomerat dann eine höhere Bewertung zugesprochen wird.