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Thyssenkrupp: Scharfe Kritik

Thyssenkrupp: Scharfe Kritik
Foto: Marcel Paschertz/Shutterstock
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Maximilian Völkl 07.06.2024 Maximilian Völkl

Der Streit zwischen Management und Arbeitnehmern spitzt sich bei Thyssenkrupp weiter zu. Einmal mehr hagelt es Kritik am Vorgehen des Ruhrkonzerns. Während zwischen den beteiligten Parteien dicke Luft herrscht, leidet die Aktie darunter. Der MDAX-Titel notiert nur noch knapp oberhalb des 52-Wochen-Tiefs.

Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp-Tochter Materials Services hat die langjährige Konzern-Managerin Ilse Henne zur Chefin der Werkstoff-Sparte ernannt. Ihr Vorgänger Martin Stillger hatte das Amt Ende Mai auf eigenen Wunsch niedergelegt. Henne selbst sitzt auch im Aufsichtsrat des Gesamtkonzerns.

Bei der IG Metall kam die Personalie nicht gut an. Moniert wurde erneut das Ausnutzen des Doppelstimmrechts. Jens Schulte, der Aufsichtsratschef von Materials Services, hatte die Wahl damit ermöglicht. „Das rücksichtslose Durchdrücken von Personalentscheidungen gegen den Willen der Arbeitnehmer macht im Konzern offensichtlich Schule", kritisierte IG Metall-Mann Ingo Klötzer, der selbst stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei Materials Services ist. „Hier wird die Mitbestimmung geschreddert.“ Klötzer sprach von einem Armutszeugnis und einem traurigen Zukunftssignal.

Bereits seit Monaten herrscht bei Thyssenkrupp schlechte Stimmung. Der Gesamtkonzern hatte durch das Doppelstimmrecht von Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm zuletzt den Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky bei der Stahlsparte mit einem Anteil von zunächst 20 Prozent durchgedrückt. Auch dies hatte die IG Metall scharf kritisiert.

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Die Arbeitnehmervertreter sind bei Thyssenkrupp traditionell relativ mächtig. Entsprechend kommt das Vorgehen des Vorstands nicht gut an und ist ein Novum. Der Streit wirkt sich allerdings auch negativ auf den Aktienkurs aus. Nach wie vor ist offen, wie es mit dem Stahl letztlich weitergeht. Viele Baustellen sind offen, viele Fragezeichen bleiben. Ein Einstieg drängt sich auch angesichts des miesen Chartbilds nach wie vor nicht auf.

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