Der Umbau bei ThyssenKrupp verläuft schleppend. Nun droht der nächste Rückschlag. Das Stahl-Joint-Venture des DAX-Konzerns mit Tata Steel droht aufgrund des Vetos der EU-Kommission zu scheitern. Für die leidgeprüften Anleger wäre es der nächste Rückschlag, die Aktie ist auf ein neues Mehrjahrestief gefallen.
Laut einem Reuters-Bericht wollen ThyssenKrupp und Tata bei ihren Zugeständnissen für den Zusammenschluss nicht besonders weit gehen. Das Angebot könnte demnach nicht ausreichen, um die EU-Kommission zufrieden zu stellen. Bereits zuletzt hatte Brüssel in einer Stellungnahme vor allem drei Bereiche genauer beobachtet – Autostahl, kornorientiertes Elektroband und Verpackungsstahl.
Milliarden-Chance durch Stahl-Joint-Venture
Beim Verpackungsstahl wollen sich die Konzerne wegen der starken Marktposition von Teilen trennen. Beim Auto- und Elektrostahl dagegen soll hart verhandelt werden, ThyssenKrupp und Tata wollen hier ohne Auflagen davonkommen. Einer der Gründe für den Widerstand sei laut einem Insider, dass das gesamte Joint Venture nur halb so groß sei wie Weltmarkführer ArcelorMittal. Zudem kann sich das JV ohnehin nicht von zu vielen Teilen trennen, da dann die angestrebten Synergien kaum noch erreichbar wären.
Seitenlinie
Die gescheiterte Fusion zwischen Siemens und Alstom hat gezeigt, dass es die EU-Kommission ernst meint. Ein Scheitern des Stahl-JointVenture scheint also durchaus möglich. Die ThyssenKrupp-Sparte hat sich zuletzt zwar gut entwickelt. Das Aus für den Tata-Deal wäre dennoch ein herber Rückschlag. Die dramatische Aktienentwicklung zeigt die Probleme des Konzerns. Anleger greifen nicht in das fallende Messer.