Sechs Billionen Euro müssen laut einer neuen McKinsey-Studie investiert werden, damit Deutschland bis 2045 klimaneutral wird. Ein entscheidender Punkt dabei bleibt die Stahlbranche. Hier lassen sich viele Emissionen einsparen. Unternehmen wie ThyssenKrupp kostet die Umstellung aber viel Geld.
Laut der McKinsey-Studie, über die das Handelsblatt berichtet, können fünf Billionen Euro der Investitionen „umgeschichtet“ werden – etwa weg von Subventionen von Verbrennern hin zu Subventionen für Elektroautos. Eine Billion Euro wären Zusatzinvestitionen für den Bund. Offen bleibt, in wie weit auch neue Technologien für die Stahlherstellung gefördert werden.
Schlüsselthema ist dabei der grüne Wasserstoff. Gelingt es die Kokskohle in der Herstellung durch Wasserstoff zu ersetzen, der aus Erneuerbaren Energien produziert wird, dann ist klimaneutraler Stahl möglich. Aktuell steht die Branche gemeinsam mit der Chemie- und der Zementindustrie alleine für 60 Prozent der deutschen Emissionen – das Einsparpotenzial wäre entsprechend gewaltig.
Alleine ThyssenKrupp rechnet bis 2050 mit Kosten von zehn Milliarden Euro. McKinsey sieht bei allen Schritten zur CO2-Reduzierung Mehrkosten von 20 bis 25 Prozent. Entscheidend bleibt, dass die bilanziell teils ohnehin angeschlagenen Konzerne diese Transformation meistern können. Ob dies ohne staatliche Unterstützung gelingen kann, muss sich zeigen.
Die Herausforderungen für ThyssenKrupp sind gewaltig. Hohe Investitionen sind angesichts der schwachen Bilanz und des ohnehin hohen Cash-Abflusses schwer zu stemmen. Die Aktie kommt deshalb auch seit Wochen nicht richtig in Fahrt. Es gibt derzeit attraktivere Werte an der Börse.