Im Oktober 2019 hat Martina Merz ihr Amt als Thyssenkrupp-Chefin angetreten. Weder bei strategischen Projekten noch bei der Aktie ging seitdem viel vorwärts. Die Kritik an Merz wird daher immer lauter. Fest steht, dass sich bei dem Industriekonzern etwas tun muss, um die Aktionäre zufrieden zu stellen.
Konkret steht etwa der Verkauf oder ein Börsengang der Stahlsparte schon länger im Raum. Vorangegangen ist bisher allerdings wenig. Zuletzt sinkende Stahlpreise belasten die durch gestiegene Energiekosten unter Druck geratene Sparte zusätzlich. Zudem sind für den Umbau auf eine CO2-neutrale Stahlproduktion hohe Investitionen nötig. Diese sind einer der Gründe, dass der Konzern seit Jahren einen negativen Cashflow vorweist.
Beim Cashflow gelang Merz die Trendwende bisher nicht, weshalb die Kritik an der Konzernchefin weiter wächst. Konkret äußerte laut manager magazin auch der eigene Vorstand bereits Kritik, insbesondere in Person von Oliver Burkhard, dem Chef der Marinesparte. Mit Ursula Gather verfügt Merz allerdings auch über einen starken Rückhalt. Gather ist Vorsitzende der Krupp-Stiftung, die mit 21 Prozent größter Einzelaktionär bei Thyssenkrupp ist.
Spannend dürfte es auf jeden Fall Ende März werden. Dann wird sich Merz auf einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung zu den drängendsten Fragen im Konzern äußern.
Thyssenkrupp geriet letzte Woche in Folge der durchwachsenen Geschäftszahlen unter Druck, konnte sich davon jedoch wieder erholen. Für langfristig höhere Kurse ist es jedoch wichtig zu beweisen, dass ein positiver Cashflow erzielt werden kann. Vorher wird es schwierig mit einer nachhaltigen Erholung. Anleger beachten den Stoppkurs von 5,90 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp