Nach turbulenten Tagen kehrt bei ThyssenKrupp an der Börse derzeit etwas Ruhe ein. Der Konzern selbst befindet sich dagegen weiter in Aufruhr. Der radikale Umbau dürfte viele Arbeitsplätze kosten. Das Management bezeichnet den Stellenabbau als unvermeidlich, doch die Gewerkschaften werden kämpfen, sagen sie. Das betrifft auch die Abspaltung der Aufzugssparte.
Klar ist bislang vor allem, dass sich ThyssenKrupp in der Verwaltung deutlich verschlanken wird. Die Zukunft der Aufzugssparte ist dagegen weiter offen. Sowohl ein Verkauf als auch ein Börsengang stehen zur Debatte. Zuletzt kristallisierte sich der Verkauf in den Medien allerdings als Favorit heraus. Die Gewerkschaften sehen das kritisch.
„Bei den Plänen für die Aufzugsparte ist uns wichtig, dass ThyssenKrupp mit einer Mehrheit im Boot bleibt“, sagte Knut Giesler, der NRW-Bezirksvorsitzende der IG Metall, in der Rheinischen Post. „Alles andere wäre für uns eine rote Linie. Jetzt ist nicht die Zeit, die schnelle Mark zu machen.“ Das Management könnte das anders sehen, der Konzern ist darauf angewiesen schnell an frisches Kapital zu kommen, um die angeschlagene Bilanz aufzupäppeln und die verbleibenden Sparten durch Investitionen auf Vordermann zu bringen.
ThyssenKrupp kennt die Macht der Gewerkschaften und muss beim Umbau deshalb aufpassen. Es bleibt völlig offen, ob Merz mit ihren Plänen mehr Erfolg hat als ihre Vorgänger. Allerdings dürfte ein Verkauf der Aufzugsparte zeigen, wie groß die Bewertungslücke zwischen Konglomerat und Tochter ist. Mutige Anleger setzen darauf, dass dieser Abschlag künftig geringer wird und setzen weiter auf steigende Kurse.