Es sind turbulente Zeiten bei ThyssenKrupp. Unter der neuen Chefin Martina Merz hat der Traditionskonzern wieder einmal einen radikalen Umbau angekündigt. Diesmal soll die Strategie aber endlich auch wirklich umgesetzt werden. In einem Brief hat sie nun erklärt, dass es nicht zum Ausverkauf kommen soll.
Merz hat den Vorstandsvorsitz erst am 1. Oktober übernommen, will nun aber Befürchtungen einer Radikalkur bei ThyssenKrupp entgegentreten. „Es geht darum, die Geschäfte zu stärken und uns zu verbessern. Es geht nicht um einen Ausverkauf“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur aus einem Brief des Vorstands an die Mitarbeiter.
Auf den Konzern werden dennoch harte Zeiten zukommen. „Zur Wahrheit gehört, dass es in einigen Bereichen nicht ohne signifikanten Stellenabbau gehen wird“, so Merz. Konkrete Zahlen nannte Merz zwar nicht. Ihr Vorgänger Guido Kerkhoff kündigte aber bereits im Mai den Abbau von 6.000 Stellen an.
Aufzüge im Fokus
Offen bleibt weiter die Zukunft der Aufzugssparte. Die Tochter wird so aufgestellt, dass sie künftig eigenständig agieren könnte. „Parallel zu den Vorbereitungen des Börsengangs werden erhaltene Angebote potenzieller Interessenten geprüft”, hält sich Merz weiter zwei Optionen offen. Sowohl Finanzinvestoren als auch Wettbewerber wie Kone oder Hitachi sollen interessiert sein.
Trotz der beschwichtigenden Worte: Der Umbau bei ThyssenKrupp wird große Ausmaße annehmen. Ob die operativen Probleme so behoben werden können, bleibt offen. Wer investiert, setzt aber ohnehin auf einen werthaltigen Verkauf der lukrativen Aufzugsparte. Diese könnte etwa doppelt so viel wert sein wie das Konglomerat. Die Bewertungslücke könnte in den kommenden Monaten geschlossen werden. Für Mutige!