Eine aufregende Woche geht bei ThyssenKrupp zu Ende. Vor allem die IPO-Gerüchte um das Stahlgeschäft dürften Konzern und Anleger noch lange beschäftigen. Dabei sollten die anderen Baustellen des Konzerns nicht vergessen werden. Der Verkauf des Geschäfts mit Zementanlagen ist jetzt vorerst vom Tisch.
Die vorliegenden Angebote mehrerer Interessenten hätten nicht überzeugt, zitiert das Handelsblatt aus einem internen Schreiben. ThyssenKrupp habe deshalb beschlossen, den Verkaufsprozess vorerst auszusetzen. Auch wenn das Geschäft zunächst in Eigenregie weitergeführt wird, seien ein Verkauf und eine Partnerschaft langfristig aber nicht ausgeschlossen.
Im laufenden Geschäftsjahr will sich ThyssenKrupp nun aber auf den Turnaround konzentrieren. Angesichts mehrerer neuer Projekte stünden die Chancen nicht schlecht, dass dieser bald gelinge. Während der Zementanlagenbau nun also im Konzern bleibt, wird über das Bergbaugeschäft mit FLSmidth verhandelt. Hier ist ein Verkauf nach wie vor möglich.
Der Umbau bei ThyssenKrupp läuft auf Hochtouren – auch, wenn das Zementgeschäft nun im Konzern bleibt. Es steht zu befürchten, dass der Cash-Flow-Abfluss bei einer Trennung von der Sparte, in der von Kunden traditionell hohe Anzahlungen geleistet werden, zu hoch gewesen wäre. Spekulative Anleger können dennoch weiter darauf setzen, dass der Konzern die Wende schafft. Nächstes Ziel ist der nachhaltige Sprung über die 10-Euro-Marke.