Die aktuelle Hitzewelle in Deutschland sorgt für viel Aufsehen. Durch den ausbleibenden Regen macht sich in den Flüssen deutschlandweit bereits wieder Niedrigwasser bemerkbar. Bereits 2018 hatte das Problem bei mehreren Konzernen die Quartalsbilanzen verhagelt. Auch ThyssenKrupp ist betroffen – allerdings ist der Konzern inzwischen besser gerüstet.
Nicht nur die Chemiekonzerne wie BASF oder der Kalikonzern K+S leiden unter dem Niedrigwasser. Auch ThyssenKrupp kämpft am Rhein mit Problemen: Über den Fluss schafft der Stahlhersteller Erz und Kohle für die Werke in Nordrhein-Westfalen herbei. 90 Prozent kommen dabei über den Rhein. Kommen die Vorprodukte nicht in ausreichender Menge an, können die Lieferverpflichtungen nicht eingehalten werden. 2018 belastete das Niedrigwasser das Ergebnis mit mehr als 100 Millionen Euro.
Inzwischen hat ThyssenKrupp aber vorgesorgt: Flachere und kleinere Schiffe sollen weniger anfällig für Ausfälle sein, zudem stehen Lkws und Güterzüge als Alternativen bereit. Das kostet zwar mehr Geld als der Transport über den Fluss – ist aber die bessere Option als ein Komplettausfall der Lieferungen. „Wir wollen durch den Einsatz von Schiffen mit weniger Tiefgang unabhängiger von niedrigen Pegelständen werden“, sagte ein Sprecher zur Börsen-Zeitung.
ThyssenKrupp hat in der Stahlsparte mit vielen Problemen zu kämpfen. Die erneute Hitzewelle kommt da zur Unzeit und könnte das Ergebnis weiter belasten. Eine weitere Gewinnwarnung ist beim Industriekonzern nicht auszuschließen. Doch die Bewertung ist niedrig, viele Baustellen sind eingepreist. Mutige Anleger setzen deshalb trotz der Risiken weiter auf eine Erholung.