Die Aktie von ThyssenKrupp ist mit deutlichen Verlusten in den ersten Handelstag des neuen Jahres gestartet. Ein Zeitungsinterview, in dem sich Konzernchef Heinrich Hiesinger zu einer anstehenden Neuordnung in der europäischen Stahlbranche äußert, kann den Kurs am Montag zunächst nicht stützen.
„Wir gehen davon aus, dass es irgendwann zu einer Konsolidierung kommen wird“ sagte Hiesinger der Welt am Sonntag. Die Branche stehe vor großen Risiken, unter anderem wegen der Überkapazitäten sowie regulativen Entscheidungen, und kämpfe um ihre Existenz.
„Wenn sich die Chance zur Konsolidierung bietet, werden wir uns daran beteiligen“, antwortete der Manager auf die Frage nach der Rolle der eigenen Stahlsparte. Dabei rechnet der Unternehmenschef weniger mit klassischen Übernahmen, sondern eher mit Zusammenschlüssen.
Abwärtstrend intakt
Mit einem Minus von rund 13 Prozent gehörte die Aktie von ThyssenKrupp im Jahr 2015 klar zu den Underperformern im DAX. Aus charttechnischer Sicht hatte das Papier vor den Feiertagen zwar etwas erholen können, insgesamt bleibt das Chartbild aber angeschlagen. Sowohl der kurzfristige, als auch der mittelfristige Abwärtstrend sind weiterhin intakt.
Auch operativ bleibt die Lage in der Stahlbranche angespannt. Im Kampf gegen Überkapazitäten und Dumpingpreise der chinesischen Konkurrenten hoffen die europäischen Stahlproduzenten auf Unterstützung von der EU. Durch schärfere Klimaschutzregeln drohen aus Brüssel allerdings gleichzeitig neue Belastungen. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger weiterhin an der Seitenlinie blieben.
(Mit Material von dpa-AFX)