Nachdem die Aktie von Thyssenkrupp eine Rally mit rund 150 Prozent Kursgewinn in kürzester Zeit hinter sich hat, geht es nun bergab. Der MDAX-Titel ist zum Börsenstart zwischenzeitlich um 23 Prozent gefallen und notierte unter der 7-Euro-Marke – ehe eine Erholung einsetzte.
Inzwischen hat sich der Kurs der Thyssenkrupp-Aktie zwar etwas beruhigt, notiert aber dennoch mit derzeit rund sechs Prozent im Minus. Auslöser der Schwäche ist weiterhin vor allem die weltweite Verunsicherung der Märkte infolge von Donald Trumps Zollpolitik, die auch andere Industriekonzerne und die Börsen weltweit branchenübergreifend unter Druck setzt.
Neu ist, dass Thyssenkrupp Steel Europe den Liefervertrag mit dem Zulieferer Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) bis spätestens 2032 kündigen will. Der Industriekonzern will sich im Rahmen einer Neuausrichtung der Unternehmensstrategie von seiner 50-Prozent-Beteiligung an HKM durch Verkauf oder Schließung zu trennen. Das Ziel ist, die Produktionskapazitäten zu verringern und dadurch Fixkosten zu sparen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Der Konzern bevorzugt daher einen Verkauf der Anteile, um keine Mitarbeiter entlassen zu müssen.
Zudem stehen immer noch die Abspaltung und der Börsengang von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) in Aussicht, die kürzlich für die 150-Prozent-Rally gesorgt haben. Nach der heutigen Kurskorrektur könnten weitere Fortschritte in diesem Zusammenhang dem Aktienkurs frischen Auftrieb verleihen und die Aktie wieder antreiben.
Langfristig bleiben die Zukunftsaussichten des Unternehmens deshalb weiterhin positiv, kurzfristig bleibt der Markt aber volatil und weitere Verluste sind nicht auszuschließen. DER AKTIONÄR empfiehlt abzuwarten, ob die erste Erholung im Tagesverlauf schon nachhaltig ist. Anleger sollten vorerst noch keine neuen Positionen eingehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.