Der US-Elektroautobauer Tesla und eine seiner wichtigsten Führungskräfte gehen künftig getrennte Wege. Jerome Guillen, der über zehn Jahre ranghohe Posten bei Tesla bekleidete, hat den Konzern von Tech-Milliardär Elon Musk am 3. Juni verlassen. Das teilte Tesla am späten Montag (Ortszeit) mit. Der einstige Daimler-Manager war 2010 zu Tesla gekommen und zuletzt für das Geschäft mit schweren Lastwagen zuständig gewesen, in das Musk große Hoffnung setzt. Zuvor leitete er Teslas gesamten Automobilbereich.
Der Franzose galt jahrelang als einer der entscheidenden Köpfe hinter Teslas Erfolgen bei der Mission, die Elektromobilität in den Massenmarkt zu bringen. Guillen war bis zu seinem Abgang einer von vier Top-Managern an der Spitze des Unternehmens, von denen nun neben Konzernchef Musk nur noch Finanzvorstand Zack Kirkhorn und Drew Baglino verbleiben, der den Bereich Antriebs- und Energietechnik führt. Tesla bedankte sich in der Mitteilung bei Guillen für dessen Verdienste und wünschte ihm alles Gute für seine künftige Karriere.
Zuletzt sorgte der Autobauer mit einer neuen Rückrufaktion für wenig Freude bei den Anlegern. Rund 6.000 Fahrzeuge wurden am vergangenen Mittwoch von Tesla zurückgerufen. Die Befürchtung: Die Bremssattelschrauben könnten sich lockern, was möglicherweise zu einem Verlust des Reifendrucks und damit zu einem Crash führen könnte. Die Schrauben werden nun entsprechend nachgezogen – kostenlos natürlich.
Für Tesla ist es nicht die erste Rückrufaktion. Erst im Februar mussten rund 36.000 Fahrzeuge in China und 135.000 in den USA zurückgerufen werden. Angesichts dieser Zahlen sollte die aktuelle Aktion Anleger nicht beunruhigen.
Die Tesla-Aktie befindet sich allerdings nach dem Rekordhoch im Januar bei gut 900 Dollar in einer ausgedehnten Konsolidierung. Derzeit kämpft das Papier mit der 200-Tage-Linie. Nun ist es wichtig, dass es der Aktie gelingt, sich nachhaltig wieder nach oben abzusetzen. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR optimistisch.
(Mit Material von dpa-AFX)