Im Herbst letzten Jahres hat Tesla in China mit Preisnachlässen begonnen und im laufenden Jahr auch in Nordamerika und Europa die Preise reduziert. Damit hat der E-Auto-Pionier eine regelrechte Preisschlacht losgetreten, die noch immer kein Ende gefunden hat. Erst zu Wochenbeginn wurden weitere Rabatte in China bekannt. In Nordamerika dreht der Autobauer jetzt auch nochmals an der Preisschraube.
Die Nachricht vom Dienstag betrifft diesmal die beiden teuren Tesla-Stromer Model S und Model X. Deren Verkaufszahlen gaben seit der Einführung der Einstiegsmodelle Model 3 und Y merklich nach und machten 2022 nur noch rund fünf, im Q2 2023 gar nur noch etwas mehr als vier Prozent des Absatzes aus.
Dem will der Autobauer nun auf seinem mit Abstand wichtigsten Markt entgegenwirken. Wie der offiziellen Website Teslas zu entnehmen ist, hat der Konzern in Nordamerika neue Varianten der beiden Modelle S und X eingeführt. Diese kosten mit 78.490 beziehungsweise 88.480 Dollar 10.000 Dollar weniger als die besseren Ausführungen, die unter anderem über eine höhere Reichweite und bessere Beschleunigung verfügen.
Damit setzt Tesla den von CEO Elon Musk vorgegebenen Kurs fort. Musk hatte zu den Q2-Zahlen verkündet, er sei bereit für Wachstum beim Absatz und Marktanteil die Margen zu opfern. Das Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den E-Mobility-Newcomern sowie den klassischen Autobauern, die beim Hochfahren ihres Elektro-Absatzes noch viel Geld verbrennen, hochzuhalten.
Tesla ist aufgrund seiner hervorragenden Gewinnmargen gut für die laufenden Preiskämpfe gerüstet. Allerdings kalkulieren Anleger die schwächeren Renditen nach und nach ein, weshalb die Aktie zuletzt weiter nachgab. Anleger, die der Empfehlung des AKTIONÄR im Januar gefolgt sind, liegen aber immer noch rund 95 Prozent vorne und lassen sich aufgrund der langfristig guten Aussichten nicht aus der Ruhe bringen. Der Stopp zur Absicherung der Gewinne liegt bei 195,00 Euro.