Innerhalb der letzten zehn Jahre ist der Absatz von Tesla um mehr als 50 Prozent pro Jahr geklettert. Erst 2023 hat sich das Tempo etwas abgeschwächt. Und auch 2024 wird es in einem schwierigen Umfeld für Tesla eine Herausforderung. Die Deutsche Bank hält Auslieferungen von 2,1 Millionen Autos für möglich. Dennoch hält CEO Elon Musk krampfhaft an seinen langfristigen Zielen fest: Um das Jahr 2030 will er jährlich 20 Millionen Autos verkaufen. Doppelt so viel wie der Volkswagen- oder der Toyota-Konzern.
Die Voraussetzungen dafür hat Elon Musk mit seinem hoch profitablem New Manufacturing geschaffen. Damit kann er den Preishebel ansetzen und mit Dumping die traditionellen Autobauer aus dem Zukunftsmarkt Elektroautos drängen.
Doch auch Tesla hat derzeit mit dem Marktumfeld zu kämpfen. Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi schrieb in einem Bericht vom 2. Januar, dass das Jahr 2024 für Tesla "schwierig" aussieht, insbesondere im Hinblick auf die Rentabilität. "Wir glauben, dass immer mehr Investoren beginnen werden, das Wachstumsnarrativ des Unternehmens in Frage zu stellen. Colin Rush von Oppenheimer geht noch einen Schritt weiter. Tesla müsse sein Produktportfolio endlich weiterentwickeln, um weiter zu wachsen, sagt Rush.
Aussagen des Firmenchefs Elon Musk zu einem höheren Aktienanteil betrachtete Analyst Ryan Brinkman von JP Morgan in einer am Dienstag vorliegenden Studie skeptisch. Denn damit nehme eher die Wahrscheinlichkeit zu, dass dieser den Hersteller von Elektroautos verlassen könnte, was schlecht für den Aktienkurs wäre. Für die Anteilseigner außer Elon Musk würde es in diesem Szenario kostspieliger, diesem zu entgehen. Und schließlich werfe sein Vorgehen Fragen bezüglich einer angemessenen Unternehmensführung auf. Brinkmans Kursziel für die Tesla-Aktie lautet 135 Dollar.
Tesla ist Vorreiter in Sachen Elektromobilität und weist trotz der hohen Preisnachlässe noch immer extrem hohe Margen im Vergleich zu vielen anderen Autobauern auf. Hinzu kommt die Revolution im Bereich der Fahrzeugproduktion und Software. Hier muss Tesla allerdings liefern, vor allem, was seine Full Self-Driving-Software betrifft. Nur so kann Tesla die hohe Bewertung im Vergleich zur Konkurrenz in Bezug auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis sowie das Kurs-Umsatz-Verhältnis rechtfertigen. Die Aktie ist aus technischer Sicht aktuell jedoch angeschlagen. Anleger warten ab.