Mit dem Taycan hat Porsche auf dem Nürburgring einen Rekord für Elektroautos aufgestellt. Das hat offenbar den Ehrgeiz von Elon Musk angestachelt. Inzwischen ist klar geworden, dass der Tesla-Chef tatsächlich versuchen will, mit einem – offensichtlich modifizierten – Model S den Rekord zu übertrumpfen.
Wie berichtet, hatte Musk zunächst ein bisschen gegen Porsche gestichelt und dafür Gegenwind auf Twitter bekommen. Zwei Tage später ergänzte Musk, der Taycan wirke aber „wie ein gutes Auto. Die Nürburg-Rundenzeit ist toll.“
But Taycan does seem like a good car. Nürburgring track time is great.
— Elon Musk (@elonmusk) 7. September 2019
Die Ankündigung, ein Model S auf den Nürburgring zu schicken, meint Musk anscheinend ernst. Inzwischen bestätigte er, dass zwei Siebensitzer bereits vor Ort sind und von einem Team vorbereitet werden. Allerdings brauche es noch etwas Zeit.
But we probably won’t try for best lap time this week, as we need to review & tune Model S thoroughly for safety on Nürburgring, especially Flugplatz section
— Elon Musk (@elonmusk) 11. September 2019
Unter anderem werden spezielle Reifen montiert, die Aerodynamik optimiert und wohl auch ein neuer Leistungsmodus names Plaid getestet, berichtet Auto Motor und Sport. Am kommenden Mittwoch, 18. September, sei „eine größere Fahrt geplant“. Offizielle Bestätigungen für einen konkreten Termin, an dem der Rekordversuch stattfinden soll, gibt es bislang jedoch nicht.
Natürlich wird Musk nicht persönlich am Steuer sitzen. Mit Thomas Mutsch wurde ein Fahrer verpflichtet, der schon für einen anderen US-Milliardär auf dem Ring fuhr – James Glickenhaus, Investment-Manager mit Leidenschaft für Rennwagen-Spezialanfertigungen.
Geladen werden die beiden Model S übrigens in Ermangelung einer Supercharger-Ladestation mit einem Diesel-Generator, was bereits zu Unmut bei Anwohnern geführt haben soll.
Die ganze Aktion ist eine reine Show-Veranstaltung. Rekord-Runden auf Rennstrecken mit speziell präparierten Wagen dienen dem Prestige der Hersteller. Für Tesla sind die Vorberichte zudem kostenlose Werbung. Mit dem Einsatz der Siebensitzer lässt sich das Unternehmen eine Hintertür offen. Selbst wenn das Model S nicht schneller als der Taycan sein sollte, könnten die Amerikaner am Ende vielleicht zumindest den Rekord für Siebensitzer auf der Norschleife für sich beanspruchen. Unter Marketing-Gesichtspunkten könnte Musks anfänglich etwas plumpe Twitter-Reaktion auf den Porsche Taycan also unterm Strich doch noch Sinn ergeben. Die Angelegenheit bleibt unterhaltsam. Unmittelbare Auswirkungen auf den Tesla-Aktienkurs erwartet DER AKTIONÄR allerdings weder durch einen Triumph noch durch ein Scheitern auf der Nordschleife.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.