Tesla und Elon Musk: Kaum ein Unternehmen hängt so sehr von seinem CEO ab wie das des Elektroauto-Pioniers. Entsprechend hoch fielen in der Vergangenheit die Kursbewegungen bei bestimmten Äußerungen und Aktionen Musks aus, was ihm auch viel Kritik einbrachte. Kürzlich überraschte der Tesla-Lenker einmal mehr mit seinen Aussagen.
Musk erklärte am Sonntag und Montag in zwei Beiträgen auf X (ehemals Twitter), er wolle seine Stimmrechtsbeteiligung an Tesla auf etwa 25 Prozent erhöhen. Laut früheren Mitteilungen hält der CEO aktuell rund 13 Prozent der ausstehenden Aktien und Stimmrechte. Damit würde er genügend Einfluss auf den Konzern sicherstellen, könne aber noch überstimmt werden.
I should note that the Tesla board is great. The reason for no new “compensation plan” is that we are still waiting for a decision in my Delaware compensation case. The trial for that was held in 2022, but a verdict has yet to be made.
— Elon Musk (@elonmusk) January 15, 2024
I put “compensation plan” in quotes,…
Als Begründung führte Musk an, dass er sich unwohl fühle, Tesla bei einem niedrigeren Stimmrechtsanteil zu einem führenden Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der Robotik zu machen. Stattdessen würde er es vorziehen, Produkte außerhalb des Konzerns zu entwickeln.
Mit den Äußerungen bringt Musk einmal mehr Unruhe unter die Investoren. Während es wohl positiv für den Kurs wäre, wenn er seine Anteile aufstockt, belasten die weiteren Aussagen. Im Vergleich zur Konkurrenz kommt Tesla auf eine extrem hohe Bewertung. Anleger rechtfertigen dies meist mit der Begründung, Tesla sei mehr als ein Autobauer. Vor allem auf der KI-Phantasie, die untern anderem den Durchbruch beim autonomen Fahren bringen soll, basierte im 2023 ein großer Teil der Kursrally. Analysten erklärten etwa, der KI-Supercomputer Dojo könne bis zu 500 Milliarden Dollar zur Tesla-Bewertung beitragen. Entsprechend problematisch wäre es für den Autobauer, wenn Musk diesen Bereich weniger intensiv vorantreibt.
Nachdem in den USA am Montag aufgrund eines Feiertags nicht gehandelt wurde, reagiert die Tesla-Aktie erst am Dienstag auf die Tweets von Musk. Vorbörslich steht das Papier bei einem Minus von 2,5 Prozent. Fortschritte im Bereich der KI sind für Tesla neben konstantem Absatzwachstum unerlässlich, um die Bewertung zu rechtfertigen. Musk brachte mit seinem Handeln jedenfalls einmal mehr Unruhe unter Anleger. Zu welchem Grad er aber seine Äußerungen allerdings in die Tat umsetzt, bleibt abzuwarten.