Der Fernwartungsspezialist Teamviewer hat gestern seine vorläufigen Geschäftszahlen zum abgelaufenen dritten Quartal vorgelegt – was einer Hiobsbotschaft für die Anleger gleichkam. Das Unternehmen meldete schwache Zahlen und senkte auch seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr deutlich. Nun beginnen die ersten Analysten ihren Daumen zu senken.
So hat die DZ Bank den fairen Wert für Teamviewer nach vorläufigen Zahlen und gekappten Prognosen von 35,00 auf 24,50 Euro gesenkt. Laut dem Analyst Karsten Oblinger sei das Investorenvertrauen mit der aktuellen Gewinnwarnung deutlich belastet.
Auch die Investmentbank Oddo BHF hat Teamviewer von "Outperform" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 45 auf 21 Euro gesenkt. Eine Zielsenkung für das laufende Jahr sei zwar erwartet worden, das bekanntgegebene Ausmaß sei aber schlimmer als gedacht, so Analyst Florian Treisch. Den wirklichen Schock sieht er aber in mittelfristigen Aussagen des Herstellers von Fernwartungslösungen. Damit werde der Kern der Anlagestory in Frage gestellt.
Auch die Experten von Warburg Research haben in einer ersten Reaktion ihr Kursziel von 44,00 auf 26,00 Euro fast halbiert.
DER AKTIONÄR hat bereits gestern angekündigt, dass die ersten Analysten-Abstufungen nicht lange auf sich warten dürften. Teamviewer sollte sich nach dem Zahlen-Schock neu sortieren und seine Vetriebsstrategie ernsthaft hinterfragen. Denn an der Software des Unternehmens liegt es nicht, diese ist benutzerfreundlich und kommt bei vielen Kunden weltweit gut an. Anleger bleiben der Aktie fern.
(Mit Material von dpa-AFX)