Die Aktie von Teamviewer zählt in Finanzkreisen zu den heißesten Comeback-Wetten für das Jahr 2022. Nach dem deutlichen Kurssprung zum Jahresauftakt verschnauft die Aktie heute zunächst einmal durch. Analysten sehen ebenfalls Chancen auf ein Comeback. Das durchschnittliche Kursziel aller Experten liegt derzeit bei 19,29 Euro – also mehr als 50 Prozent über der aktuellen Notierung. Ein Stratege erwartet sogar noch deutlich mehr.
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In der vierten Corona-Welle wird wieder vermehrt zu Hause gearbeitet: Nach einer Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts waren im Dezember wieder 27,9 Prozent der Beschäftigten zumindest zeitweise im Homeoffice tätig. Das sind deutlich mehr als im August, als die Münchner Wirtschaftsforscher eine Heimarbeitsquote von 23,8 Prozent ermittelt hatten. Der jüngste Anstieg geht quer durch alle Branchen, wie das Ifo-Institut mitteilte. Hintergrund: Seit Ende November müssen Unternehmen ihren Beschäftigten wieder die Möglichkeit zur Arbeit daheim anbieten.
Mit seiner Software, die Zugriff auf PCs in der ganzen Welt ermöglicht - ohne das eigene Haus verlassen zu müssen, wollte Teamviewer eigentlich von diesem Trend profitieren. Doch mit sehr selbstbewussten Prognosen und Marketing-Verträgen wurden Hoffnungen geweckt, die die Gesellschaft bisher nicht erfüllen konnte.
Stark gestiegene Kosten für Marketing und Personal hätten dem Konzern zuletzt beinahe rote Zahlen beschert – und fallende Kurse. Im Tief notierte die Aktie am 17. Dezember bei 10,71 Euro. In den letzten Tagen des Jahres konnte sich der Kurs von diesem Niveau etwas lösen. Am Ende verabschiedete sich die Aktie bei 11,82 Euro aus dem Jahr. Gestern stieg die Aktie im Hoch wieder auf 12,84 Euro an.
Andreas Wolf von Warburg Research setzt auf ein Comeback. Die Geschäfte mit den großen Firmenkunden und im Bereich Augmented Reality wachsen aus seiner Sicht bereits dynamisch. Wolf erwartet, dass sich Teamviewers Marge im zweiten Halbjahr 2022 erholt und sieht die Aktie daher erst bei 26 Euro fair bewertet.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Für ein nachhaltiges Comeback an der Börse muss der Vorstand in den kommenden Wochen und Monaten das verlorengegangene Vertrauen der Investoren zurückgewinnen – und die passenden Zahlen liefern. Watchlist!
(Mit Material von dpa-AFX)