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Steinhoff: „Versagen des Managements“

Steinhoff: „Versagen des Managements“
Foto: Stakon/Shutterstock
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Lars Friedrich 27.02.2023 Lars Friedrich

Die Mini-Rally geht weiter: Die Steinhoff-Aktie steigt auch am Montag prozentual zweistellig. Der Kurs erreicht zeitweise 0,0229 Euro – bleibt also im Cent-Bereich. Handfeste Neuigkeiten gibt es eigentlich nicht – und so läuft weiter alles auf ein Finale zwischen Anlegern, Gläubigern und Steinhoff-Management hinaus.

Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hat bei Steinhoff unter anderem nachgefragt, ob es ein Gutachten gibt, das zeigt, dass der Quasi-Enteignungsvorschlag besser als eine Insolvenz wäre. Das Steinhoff-Management hat laut SdK aber offenbar kein Interesse zu antworten, solange es nicht muss. Die SdK soll wohl erst mal eine bestimmte Aktienzahl hinter sich vereinen. Anlegerfreundlich wirkt dieses Verhalten der Steinhoff-Führung in der Tat nicht.

Lediglich von EY (genau, die mit dem Wirecard-Skandal) gibt es seit einigen Tagen eine von Steinhoff in Auftrag gegebene „Fairness-Meinung“, wonach der Vorschlag, die Aktionäre zu 80 Prozent zu verwässern, ihnen ihre Stimmrechte zu entziehen und Steinhoff von der Börse zu nehmen, angemessen sei.

Die SdK meint zu dem Schriftsatz: „scheint erst vor kurzem hektisch in Auftrag gegeben worden zu sein“. Selbst EY weise darauf hin, dass man den Vorschlag nur für angemessen betrachte, weil „der Vorstand versäumt hat, einen Verkaufsprozess für die wesentlichen Beteiligungen rechtzeitig einzuleiten“. Klarer könne auch EY nicht ausdrücken, „was man aus unserer Sicht nur als Versagen des Managements bezeichnen kann“.

Überlegt wird daher offenbar, vor der Hauptversammlung eine Sonderprüfung anzuregen, um feststellen zu lassen, ob die Interessen der Aktionäre vernachlässigt wurden.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Das Totalverlust-Szenario ist ebenso wie ein Nachbesserungs-Szenario durch die jüngsten Entwicklungen und die Umsatz-Meldung Steinhoffs vom Freitag (siehe weiterführende Beiträge) weder wahrscheinlicher noch unwahrscheinlicher geworden. Insofern ist die Kursbewegung lediglich als normale Volatilität bei einer Zocker-Aktie wie Steinhoff einzuordnen. Das (rechtliche) Risiko ist praktisch kaum überschaubar.

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