Der krisengeschüttelte Möbelhändler Steinhoff hat die Vorlage seiner testierten Geschäftsberichte auf 2019 verschoben. Die Börse reagiert entsetzt – die Aktie crasht. Genau ein Jahr nach der Meldung über Bilanzunregelmäßigkeiten ist die Frage dringender denn je: Was bleibt am Ende für die Investoren übrig?
Die Steinhoff-Krise spitzt sich zu. Die Aktie notiert so tief wie seit Juli nicht mehr. „Obwohl wir insgesamt Fortschritte gemacht haben, erweisen sich der Umfang und die Komplexität unserer Arbeit als größer, als wir es erwartet haben“, so die Aufsichtsratsvorsitzende Heather Sonn am Donnerstag. „Das schließt die Zusammenarbeit der verschiedenen Parteien mit ein.“
Charles Allen, ein Londoner Analyst, meinte zur Nachrichtenagentur Bloomberg: „Die Verschiebung der Bilanzvorlage deutet daraufhin, dass die Probleme größer sind als erwartet. Es sieht so aus, als ob nach der Umschuldung wenig für die Investoren übrig bleiben wird.“
Steinhoff hatte am Donnerstag gemeldet, dass die Untersuchungen von PwC voraussichtlich bis Ende Februar dauern werden. Steinhoff werde deswegen die testierten Geschäftsberichte wohl erst Mitte April veröffentlichen.
Black Box
Auch ein Jahr nach dem Beginn der großen Krise tappt der Markt in Sachen Steinhoff immer noch im Dunkeln. Ein Investment ist eine Spekulation mit hohem Risiko und ungewissem Ausgang.