Der angeschlagene Möbelhändler Steinhoff kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach einem erneuten Milliardenverlust im Geschäftsjahr 2018 steht das Unternehmen am Freitag wegen der Ermittlungen der Behörden im Fokus der Anleger. Die Aktie, längst zum Penny-Stock verkommen, setzt derweil ihre Achterbahnfahrt fort.
Die südafrikanische Anti-Korruptionspolizei verstärkt ihre Ermittlungen im Fall Steinhoff. Laut Bloomberg hat die Behörde weitere Spezial-Ermittler ernannt, um schneller voranzukommen.
„Alles geht jetzt sehr schnell“, so Behördensprecher Hangwani Mulaudzi. Zuvor hatte es Kritik von Seiten der Politik an der Spezialeinheit, bekannt als die Falken, gegeben. Wie es heißt, gingen dem Aufsichtsausschuss für Finanzen des Parlaments die Ermittlungen zu langsam voran.
Die Falken sollen herausfinden, wer welche Rolle im Steinhoff-Skandal um milliardenschwere Scheingeschäfte gespielt hat.
Steinhoff hat für einen der größten Bilanzskandale der Nachkriegsgeschichte gesorgt. Eine Gruppe ehemaliger Vorstandsmitglieder hat bei dem Möbelkonzern zwischen 2009 und 2017 fragwürdige Buchungen mit einem Volumen von 6,5 Milliarden Euro durchgeführt.
Noch immer vieles unklar
Die Fragezeichen bei Steinhoff werden nicht kleiner. Welche Auswirkungen haben die Ermittlungen auf das Unternehmen? Wie einigt sich Steinhoff mit den Kreditgebern? Wie viel muss die Firma in der Schadensersatzklage bezahlen? All diese Unsicherheiten machen die Aktie zu einem Glücksspiel.