Mehrere Wochen lang war es ziemlich ruhig um Steinhoff. Die Aktie des angeschlagenen Möbelhändlers verharrte im Bereich um zehn Cent. Doch nun kommt Leben in den Aktienkurs. Die Hartgesottenen unter den Börsianern wittern mal wieder Morgenluft. Dabei gibt es offenbar Probleme mit einem Steinhoff-Gläubiger.
Steinhoff-Gläubiger LSW GmbH hat Klage gegen Steinhoff eingereicht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Klage richtet sich gegen die Pläne des südafrikanischen Möbelhändlers, seine Wandelanleihe in neue gesicherte Kredite umzuwandeln.
Im Rahmen des so genannten Company Volunteary Arrangement, CVA, will Steinhoff drei Serien von eigenkapitalähnlichen Anleihen mit Fälligkeit 2021, 2022 und 2023 in neue besicherte Kredite umstrukturieren.
LSW GmbH ist dagegen, nennt laut Steinhoff aber keine Gründe.
Steinhoff kämpft seit über einem Jahr ums Überleben. Ursprünglich wollte der Konzern bereits im Dezember die testierten Geschäftsberichte für die vergangenen Jahre vorlegen. Doch die Prüfung gestaltet sich offenbar schwieriger als erwartet. PwC braucht für die Untersuchung noch Zeit bis Ende Februar. Steinhoff wird deswegen die testierten Geschäftsberichte wohl erst Mitte April veröffentlichen.
Hohes Risiko, ungewisser Ausgang
Steinhoff ist auch über 13 Monate nach der Skandalmeldung über Bilanzunregelmäßigkeiten eine Black Box. Der Ausgang des laufenden Sanierungsprozesses ist offen. Anleger, die mit Steinhoff-Aktien spekulieren wollen, sollten sich deswegen des hohen Risikos bewusst sein.