+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Steinhoff: 99 Prozent stimmen für Auflösung – das Ende ist nah

Steinhoff: 99 Prozent stimmen für Auflösung – das Ende ist nah
Foto: Shutterstock
Steinhoff -%
Lars Friedrich 26.07.2023 Lars Friedrich

Der Stecker darf gezogen werden, die Steinhoff-Aktie stirbt. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wurde heute erwartungsgemäß der Auflösung der bisherigen Steinhoff-Holdinggesellschaft zugestimmt. Damit endet diese Börsengeschichte fünfeinhalb Jahre nach einem gigantischen Bilanzskandal. Unterdessen wird ein Ex-Chef von Steinhoff womöglich ein Fall für Interpol.

99 Prozent haben heute in Amsterdam der Auflösung zugestimmt. Steinhoff kann nun jederzeit das Ende verkünden. Steinhoff zufolge wird auf die Auflösung automatisch auch ein Ende der Aktien-Notierung in Frankfurt folgen. Der Handel in Südafrika soll auf Antrag Steinhoffs dann ebenfalls eingestellt werden.

Eine Ausschüttung für Anleger wird es nicht geben. Wer nach Einstellung des Handels noch Steinhoff-Aktien hält, wird stattdessen mit ein paar CVRs (contingent value rights) abgespeist. Diese werden nicht börsengehandelt. Bei der im Fall Steinhoff letztendlich glücklosen Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) geht man „nicht davon aus, dass die CVRs jemals einen Wert erlangen werden“.

Ein erfolgreicher Aufstand der Kleinanleger auf der Hauptversammlung war diesmal ausgeschlossen. Aufgrund neu ausgegebener Aktien im Rahmen des Restrukturierungsverfahrens hatten die Alt-Anleger keine Chance mehr auf eine Mehrheit der Stimmen.

Unterdessen hat Ex-Steinhoff-CEO Markus Jooste eine Berufung gegen den Haftbefehl vom Gericht in Oldenburg verloren. Jooste war im April nicht zu einem Prozess gegen ihn erschienen (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). Nun könnte die deutsche Justiz Joostes Auslieferung aus Südafrika beantragen oder Hilfe von Interpol anfordern. Jooste gilt als mutmaßlicher Drahtzieher im Milliarden-Bilanzskandal, der Steinhoff in den Abgrund gerissen hat.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Am Ende verlieren vor allem die Steinhoff-Anleger. DER AKTIONÄR hatte in den vergangenen Jahren immer wieder auf das enorme Totalverlustrisiko hingewiesen und von einem Kauf der Aktie abgeraten.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Steinhoff - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Modern Money Theory

Manche Ökonomen halten die Modern Money Theory (MMT) nicht nur für die Weiterentwicklung der Thesen von John Maynard Keynes, sondern auch für das richtige oder sogar einzige Rezept für erfolgreiche Finanzpolitik des 21. Jahrhunderts. Andere, wie etwa Paul Krugman, kritisieren sie scharf und warnen vor Hyperinflation. Kann man die Thesen der MMT mit „Mehr Staat, weniger Markt“ angemessen beschreiben? Haben die Ökonomen recht, die wollen, dass sich Geldpolitik an Beschäftigungszielen orientiert? Der passende theoretische Rahmen für Geldpolitik in unserer Zeit oder nur alter Wein in neuen Schläuchen – Kater garantiert? Wer mitreden will, der muss verstehen. Wer verstehen will, dem empfehlen wir diese Einführung ins Thema.

Modern Money Theory

Autoren: Wray, L. Randall
Seitenanzahl: 496
Erscheinungstermin: 06.10.2022
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-852-7

Jetzt sichern Jetzt sichern