Die britische Regierung hat angekündigt, dass man eine "windfall tax" einführen will, wodurch die aktuellen Zusatzgewinne der Öl- und Gaskonzerne mit 25 Prozent extra besteuert werden könnten. Dies soll dem Land knapp fünf Milliarden Pfund an zusätzlichen Einnahmen bringen. Was bedeutet dies für Energieriesen wie BP?
Geht es nach den Analysten, dann sollten die Auswirkungen eher überschaubar bleiben. So hat etwa JPMorgan die BP-Anteile auf "Overweight" mit einem Kursziel von 500 Pence belassen. Das Risiko-Ertragsverhältnis bei Energieaktien bliebe auch mit einer möglichen britischen Sondersteuer auf Übergewinne der Branche infolge der gestiegenen Energiepreise positiv, schrieb Analyst Christyan Malek. Der aktuelle Superzyklus gleiche die Belastungen aus. Seine wichtigsten positiven Anlageurteile für auf Großbritannien ausgerichtete Unternehmen sind im Öl- und Gasbereich unter anderem Shell und BP sowie im Versorgerbereich RWE und Drax.
Auch die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für die BP-Aktie nach der Ankündigung einer Sondersteuer für Energiekonzerne in Großbritannien auf "Outperform" mit einem Kursziel von 450 Pence belassen. Die zusätzlichen Steuern seien im Rahmen des Gesamtkonzerns überschaubar und sollten bereits durch eine geringfügige Veränderung der Rohstoffpreise mehr als ausgeglichen werden können, so Analyst Biraj Borkhataria.
Auch DER AKTIONÄR ist nach den jüngsten Meldungen für die BP-Aktie unverändert bullish gestimmt. Die Auswirkungen der Steuer dürften überschaubar bleiben und daher absolut kein Grund zur Sorge. Sowohl fundamental als auch charttechnisch sieht es für den Neuling im Langfristigen Musterdepot derzeit gut aus. Anleger können daher weiterhin zugreifen, der Stopp kann vorerst noch bei 3,70 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX