Die USA schotten ihren Markt weiter gegen preiswerte Module aus Asien ab. Das US-Handelsministerium hat heute Antidumping-Zölle in Höhe von mehr als 50 Prozent für Solarstromprodukte aus China und rund 20 Prozent aus Taiwan verhängt. Initiiert wurde das Verfahren von Solarworld. Frank Asbeck freut sich: „Die US-Regierung macht Ernst im Vorgehen gegen illegales Dumping aus China. Zukünftig gewinnt wieder, wer die beste Qualität und wettbewerbsfähige Preise anbietet, nicht mehr, wer wie die chinesische Konkurrenz die meisten staatlichen Subventionen bekommt.“
Solarworld hat in den USA eine eigene Fertigung. Im 3. Quartal des Jahres 2014 erzielte Solarworld über 40 Prozent seines Absatzes im US-Solarmarkt.
Wie Solarworld am Mittwoch weiter mitteilt, sei die heute veröffentlichte Entscheidung des Department of Commerce der vorletzte Schritt zur dauerhaften Festlegung der Zölle in den USA, über deren Inkrafttreten Ende Januar nur noch das U.S. International Trade Committee entscheidet.
USA bleibt hart
Bereits Ende Juli hatte das US-Handelsministerium vorläufige Anti-Dumpingzölle beschlossen. Im August wurden die Zölle auf einige taiwanesische Produkte jedoch reduziert. Im jetzigen Beschluss wurde die Rate für Trina Solar hingegen nicht wie erhofft gesenkt, sondern bei 26,7 Prozent belassen. Der Anti-Dumping-Zoll für JinkoSolar beträgt 78,4 Prozent. (Juli: 59 Prozent).
JA-Solar-Chef Xie Jian will den US-Markt jedoch weiterhin erschließen. „Die Entscheidung wird China-Hersteller dazu bringen, in Übersee Solarfabriken zu bauen.“
Trina Solar hatte die Erwartungen zuletzt leicht verfehlt und die Prognose des Gesamtjahresabsatzes zurückgenommen. Ein Grund: Das mehrmals verzögerte neue Solar-Förderprogramm von China startete erst im September. Siehe auch „Was zum Teufel ist da los?“ Doch mittlerweile gibt es auch gute Nachrichten. So hat der Branchendienst Solarbuzz in China im vierten Quartal eine deutliche Belebung der Nachfrage beobachtet und geht davon aus, dass die Neuinstallationen 7,5 Gigawatt erreichen können.
Charttechnisch angeschlagen
DER AKTIONÄR rät aus charttechnischer Sicht weiterhin dazu, bei Trina-Solar eine Trendwende abzuwarten. Siehe unten angefügtes DAF-Video vom 9. Dezember. Auch die Solarworld-Aktie sollte zunächst gemieden werden.