Am Mittwoch kam es erneut zu kräftigen Kurseinbrüchen im Solarsektor. Yingli Green Energy und Trina Solar brachen um acht Prozent ein, JinkoSolar verlor sogar zweistellig. Aufgrund des drastischen Überangebotes bei Solarmodulen müssen die Konzerne ihre Produktion drosseln.
Das Blutbad im Solarsektor setzt sich fort. Die Aktien der führenden chinesischen Solarkonzerne taumeln von einem Tief zum nächsten. JinkoSolar ist am Mittwoch um weitere zwölf Prozent eingebrochen. Seit Anfang Juli hat der Kurs nunmehr 80 Prozent an Wert verloren.
Produktion drastisch reduziert.
Auch in China ist schon längst nicht mehr alles prima im Solarsektor. Die Solarunternehmen leiden mittlerweile massiv unter dem viel zu großen Angebot an Solarmodulen, welches sie selbst durch ihre aggressive Expansion hervorgerufen haben. Jetzt stehen viele Anlagen still. Solar-Analyst Jesse Pichel von Jefferies geht davon aus, dass die führenden Solarunternehmen Chinas nur noch mit einer Auslastung von 50 Prozent produzieren. Viele kleinere Firmen haben ihre Produktion sogar komplett ausgesetzt.
Es gebe derzeit keinerlei Anzeichen für ein Anspringen der Nachfrage, so Pichel weiter. Er erwartet eine schmerzhafte Konsolidierung im Solarsektor, die viele Firmen nicht überleben werden. Erst ab 2013 sei wieder mit Wachstum bei Umsätzen und Gewinnen zu rechnen.
Verluste auch in China
Zuletzt haben die Analysten reihenweise ihre Gewinnschätzungen für das kommende Jahr gekürzt - zum Teil drastisch. Einige Experten erwarten bei JinkoSolar sogar ein Abrutschen in die Verlustzone. Bei Yingli Green Energy geht der größte Pessimist nur noch von einem ausgeglichenen Ergebnis aus. Anleger sollten sich von den optisch günstigen Kursen nicht zum Kauf verleiten lassen. Weitere Kursabschläge sind in Anbetracht der extrem angespannten Lage wahrscheinlicher als eine nachhaltige Erholung der Aktien.