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Siltronic: Q1 besser als befürchtet - Corona-Fragezeichen bleiben, aber Chancen überwiegen

Siltronic: Q1 besser als befürchtet - Corona-Fragezeichen bleiben, aber Chancen überwiegen
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Michael Schröder 28.04.2020 Michael Schröder

Eine starke Chipnachfrage hat Siltronic im ersten Quartal gestützt. Der Umsatz ist im Vergleich zum Schlussviertel 2019 nur leicht gesunken. Auch beim Ergebnis lag der Hersteller von Halbleiterwafern über den Erwartungen der Analysten. Das Coronavirus hatte bisher keine nennenswerten Auswirkungen auf den operativen Gewinn. Die Anfang März veröffentlichte Jahresprognose mit zwei möglichen Szenarien gilt weiterhin. Auch an der Dividende wird festgehalten.

Das hätte schlimmer kommen können: Zwar seien die Durchschnittserlöse im ersten Quartal leicht gesunken, doch habe ein Anstieg der verkauften Waferfläche das fast ausgeglichen, teilte Siltronic mit. Der Umsatz sei daher im abgelaufenen ersten Quartal im Vergleich zum Schlussviertel 2019 um nur 1,4 Prozent auf rund 300 Millionen Euro gefallen. In der Chipindustrie sind wegen teils deutlicher Geschäftsschwankungen Vergleiche mit dem Vorquartal üblich.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank wegen der niedrigeren Durchschnittserlöse um 6,4 Prozent auf 84,2 Millionen Euro. Mit beiden Kennziffern lag das Unternehmen über den durchschnittlichen Markterwartungen. Wegen einer geringeren Steuerbelastung stieg der Überschuss sogar leicht auf 46 Millionen Euro.

Der Hersteller von Halbleiterwafern für die Chipindustrie hält trotz der Corona-Krise an der Dividende fest. Es sollen weiter etwa 40 Prozent des auf die Aktionäre entfallenden Konzerngewinns ausgeschüttet werden. Der Hauptversammlung werde daher wie geplant eine Dividende von 3,00 Euro je Aktie vorgeschlagen. Die verschobene Hauptversammlung soll am 26. Juni rein online, also ohne physische Aktionärspräsenz, abgehalten werden. Aktionäre können die Veranstaltung dann im Internet verfolgen.

Bisher habe das neue Coronavirus zwar keine nennenswerten Auswirkungen auf den operativen Gewinn gehabt, hieß es aus der Münchner Konzernzentrale. Da sich das Virus aber stark ausgebreitet habe und ein Ende nicht absehbar sei, sei ein Ausblick für das zweite Halbjahr derzeit nicht möglich.

Die am 9. März veröffentlichte Jahresprognose mit zwei möglichen Szenarien gelte weiterhin: Sollten sich keine größeren Auswirkungen aufgrund von Corona ergeben, rechnet das Unternehmen für 2020 mit einem leichten Absatzwachstum, allerdings bei rückläufigen Durchschnittserlösen. Die EBITDA-Marge würde dann leicht unter dem Vorjahr liegen. Der Netto-Mittelzufluss soll sich in diesem Szenario auf dem Niveau von 2019 bewegen.

Sollte sich das Coronavirus weiter ausbreiten, könnte das Absatzvolumen dagegen unter dem Vorjahr liegen. Voraussichtlich würden dann auch die EBITDA-Marge und der Netto-Mittelzufluss deutlich unter dem Vorjahr liegen, als eine Marge von 32,2 Prozent sowie ein Netto-Cashflow von rund 81 Millionen Euro erzielt worden waren. Zur Erinnerung: 2019 war der Umsatz um fast 13 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro gesunken und das EBITDA um etwas mehr als 30 Prozent auf 409 Millionen Euro abgesackt.

Siltronic (WKN: WAF300)

Ein Fazit fällt schwer, da die Auswirkungen der Corona-Krise aktuell nicht genau beziffert werden können – weder auf die Weltwirtschaft noch auf den Waferhersteller im Detail. DER AKTIONÄR ist für die Aktie aber unverändert positiv gestimmt und sieht – vor allem mittelfristig – weiteres Kurspotenzial. Anleger sollten sich bei einem Investment aber auf einen volatilen Kursverlauf und scharfe Rücksetzer einstellen. Kommt bei DAX und Co noch eine neue Abwärtswelle, sichert ein enger Stopp ab. Wer auf der sicheren Seite stehen will, bleibt an der Seitenlinie.

(Mit Material von dpa-AFX)

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