Die Finanzmärkte erleben den schnellsten Crash ihrer Geschichte. Der Volatilitätsindex VDAX hat sich in dieser Woche verdreifacht und das höchste Niveau seit der Lehmanpleite im Oktober 2008 erreicht. Auch die Aktie von Sitronic fährt Achterbahn. Nach dem gestrigen Mega-Verlusten zählt die Aktie heute wieder zu den größten Gewinnern. Für die UBS-Experten war das aber erst der Anfang einer Erholung.
Bei der ersten Gegenbewegung nach dem historischen Crashtag gestern konzentrieren sich die Anleger im MDAX vor allem auf Siltronic. Die Papiere des Waferherstellers waren im Zuge der durch die Coronavirus-Krise ausgelösten Verkaufswelle der vergangenen Wochen um rund die Hälfte eingebrochen.
Rückenwind gibt es von Seiten eines Analysten. UBS-Experte David Mulholland hat die Gewinnrisiken für Siltronic durch die Pandemie in einer schon am Donnerstag veröffentlichten Branchenstudie bereits für ausreichend eingepreist gehalten – also bevor es die Papiere nochmals um 15 Prozent zurückwarf. Beim Waferhersteller seien die Gewinnrisiken bereits angemessen berücksichtigt, so Mullholland. Mit seinem Kursziel von 91 Euro liegt Mulholland rund 50 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Ein Fazit fällt schwer, da die Auswirkungen der Coronakrise aktuell nicht genau beziffert werden können – weder auf die Weltwirtschaft noch auf den Waferhersteller im Detail. Behält der UBS-Experte recht, sind die aktuellen Kurse ein guter Einstiegszeitpunkt. Kommt bei DAX und Co noch eine weitere Abwärtswelle, sichert ein enger Stopp ab. Wer auf der sicheren Seite stehen will, bleibt an der Seitenlinie - vor allem vor dem Wochenende.
(Mit Material von dpa-AFX)