Der Industriekonzern Siemens hat einen Großauftrag der Berliner S-Bahn GmbH an Land gezogen. Gemeinsam mit dem Schienenfahrzeug-Spezialisten Stadler wird das Unternehmen die neuen Züge für die Hauptstadt liefern. Die Siemens-Aktie reagiert am Dienstag allerdings kaum auf die Nachricht.
Zunächst hat die S-Bahn-Betreibergesellschaft eine verbindliche Bestellung von 106 Zügen aufgegeben. Das Auftragsvolumen für die 85 vierteiligen und 21 zweiteiligen Fahrzeuge belaufe sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag, wie die beiden Unternehmen mitteilten.
Darüber hinaus sieht der am Dienstag unterzeichnete Rahmenvertrag die Lieferung von bis zu 1380 Wagen vor – dies entspricht der gesamten Berliner S-Bahn-Flotte. Die ersten neuen Züge sollen im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden und bis 2023 die alten Fahrzeuge aus den 1980er Jahren komplett ablösen.
Konsortialführer des Auftrags ist die Firma Stadler, die für Konstruktion und Fahrzeugproduktion verantwortlich sein wird, während auf Siemens unter anderem das Antriebs- und Bremssystem, die Bordnetzversorgung und die Fahrzeugsteuerung entfällt. Genauer beziffert wurden die Anteile der beiden Konsortialpartner an dem Auftragsvolumen zwar nicht, es dürfte aber jeweils bei etwa 50 Prozent liegen.
Fehlende Impulse
Für die Aktie von Siemens kann der neue Großauftrag am Dienstag dennoch keine Impulse liefern. Das Papier verharrt mit einem moderaten Minus in der unteren DAX-Hälfte. Weder charttechnisch, noch fundamental kann das Papier derzeit überzeugen – seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf mehr als sechs Prozent. Neueinsteiger bleiben weiterhin an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)