Eine deutlich aufgehellte Auftragslage bei Siemens Energy hat am Montag das nach wie vor schwache Windturbinen-Geschäft des Energietechnikkonzerns verdrängt. Die Aktien von Siemens Energy legten als Reaktion auf frische Zahlen und aktualisierte Jahresziele nach einem zunächst schwächeren Start deutlich zu und setzten sich klar an die DAX-Spitze.
Mit einem Kursplus von bis zu 3,4 Prozent auf 23,14 Euro erklommen sie das höchste Niveau seit Anfang 2022. Analyst Vivek Midha von der Citigroup hatte ungeachtet der Schattenseiten, die im Zahlenwerk und im Ausblick von Siemens Energy auch zu finden waren, bereits eine positive Reaktion der Anleger erwartet. Er hob – wie unter anderem auch Analyst Akash Gupta von JPMorgan – vor allem den starken Auftragseingang und die Umsatzentwicklung hervor. Hier habe man die Erwartungen am Markt um Längen geschlagen, und zudem "stand das Wachstum auf relativ breiter Basis", lobte er. Mit Ausnahme der Windturbinen-Sparte Siemens Gamesa hätten sich alle Geschäftsbereiche im zweiten Quartal gut entwickelt, was sich nun in der angehobenen Umsatzprognose widerspiegele.
Dass wegen der Tochter Siemens Gamesa das Margenziel an das untere Ende der von Siemens Energy angegebenen Jahresspanne für 2022/23 gesenkt wurde, hält Midha für nicht so problematisch. Der Blick nach vorn sei entscheidender als der zurück. Und das Management von Siemens Energy habe eine starke Verbesserung der Windturbinen-Sparte für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. Die implizite Marge für Siemens Gamesa im zweiten Halbjahr bedeute eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zur Schwäche im ersten Geschäftshalbjahr, schrieb er.
Bei der Aktie von Siemens Energy hat sich ein schöner Aufwärtstrend etabliert. Investierte Anleger bleiben an Bord. Langfristig wichtig ist aber, dass bei Siemens Gamesa nun auch wirklich die Talsohle durchschritten ist.
(Mit Material von dpa-AFX)